ADFC will Jungen ADFC
Der ADFC braucht einen Anlaufpunkt für junge Menschen, die sich fürs Fahrrad und die Verkehrswende engagieren wollen. Der Junge ADFC soll entstehen, damit sich jungen Menschen bis 26 Jahren wirkungsvoll einbringen können.
Aus diesem Grund hat der ADFC die Arbeitsgruppe Junge Menschen eingesetzt und sie beauftragt, die Gründung des Jungen ADFC voranzubringen. Das Ziel: Der ADFC soll für Menschen zwischen zehn und 26 Jahren attraktiver werden, sodass sie sich einfach und wirkungsvoll einbringen und für das Fahrrad sowie seine Förderung engagieren können.
„Der ADFC versteht sich als Verein für alle, die Rad fahren oder Rad fahren wollen. Deswegen sollten auch Visionen, Ideen und Bedürfnisse junger Menschen Gehör finden. Es reicht aber nicht, junge Menschen nur ‚mitzudenken‘ – wir brauchen diversere Perspektiven für einen ADFC für alle und Angebote von jungen Menschen für junge Menschen. Daher ist die Gründung des Jungen ADFC wichtig für die Zukunft des ADFC“, sagt Vera Konrad. Sie leitet die AG Junge Menschen, in der sich etwa zehn Aktive zwischen 20 und 33 Jahren engagieren.
Ein ADFC für alle Generationen
Der ADFC will für junge Menschen attraktiver werden, damit er sich nachhaltig weiterentwickeln kann. Im Fokus stehen die 16- bis 26-Jährigen, die sich für die Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt interessieren oder einfach gerne Rad fahren.
Aktuell sind etwa 33 Prozent der Neumitglieder über 60 Jahre alt. Der Anteil der 16- bis 26-Jährigen im ADFC entspricht zwar in etwa ihrem Anteil an der deutschen Bevölkerung – allerdings haben sich von den ca. 38.000 jungen Menschen im ADFC nur rund 2.000 selbst für eine Mitgliedschaft entschieden und sind nicht über ihre Familien Mitglieder im ADFC.
„Wir müssen jetzt aktiv werden, um für die Zukunft abzusichern, dass im ADFC wirklich alle Generationen zusammenarbeiten. Mit einer Jugendorganisation schaffen wir eine Anlaufstelle im ADFC, wie sie auch Sportvereine oder Umweltverbände wie der BUND haben“, so Vera Konrad.
Online junge Menschen im Netzwerk treffen!
Am ersten Dienstag im Monat um 20 Uhr treffen sich junge Menschen aus dem ADFC online. Bei den Netzwerktreffen werden aktuelle Themen rund ums Rad diskutiert. Du musst kein ADFC-Mitglied sein, um mitzumachen. Du kannst deinen Fragen an junge Aktive mit Erfahrung im ADFC stellen, deine Themen und Erlebnisse einbringen, dich austauschen und den ADFC besser kennen lernen.
Bei den Online-Treffen geht es zum Beispiel um:
- Radreisen mit kleinem Budget
- Bessere Radwege vor der Haustür – das kannst du dafür tun!
- wenig Zeit, aber Bock auf Verkehrswende – so kannst du dich im ADFC engagieren
- Vision Zero und OpenBikeSensor
Termine und Zugangsdaten gibt es auf adfc.de/termine oder schick eine Mail mit deinen Kontaktdaten an junger [at] adfc.de.
Für den Austausch zwischen den Treffen, Verabredungen zu gemeinsamen Demos und Aktionen gibt es eine Messenger-Gruppe. Du willst dabei sein? Kurze Nachricht mit deinen Kontaktdaten an: junger [at] adfc.de.
Geplant: Bundesjugendversammlung im Frühjahr 2025
Der Plan ist, dass auf der kommenden Bundeshauptversammlung im November eine Jugendorganisation in der ADFC-Satzung verankert wird. Ein notwendiger formaler Akt, damit im Frühjahr 2025 eine erste Bundesjugendversammlung stattfinden kann. Auf ihr können dann alle ADFC-Mitglieder unter 26 Jahren ein paritätisches Team aus Sprecher:innen für den Jungen ADFC wählen und mitbestimmen, welche Aktivitäten 2025 gestartet werden sollen.
Stimmrecht haben alle jungen ADFC-Mitglieder ab zehn Jahre – damit zwei Jahre eher als im ADFC bisher üblich. Aus dem Team wird ein Mitglied ausgewählt, das im ADFC-Bundesvorstand mitarbeitet und die Interessen des Jungen ADFC vertritt.
Netzwerke stärken und vor Ort aktiv werden
Damit alle mitmachen können, findet die Bundesjugendversammlung hybrid statt: Wer Lust hat, andere zu treffen, an Workshops teilnehmen und sich aktiv einbringen möchte, ist ein ganzes Wochenende dabei. Und wer weniger Zeit hat, schaltet sich online dazu.
Nach der Bundesjugendversammlung nimmt der Junge ADFC auf Bundesebene seine Arbeit auf. Damit auch er vor Ort stark werden und wirken kann, reichen fünf junge ADFC-Mitglieder aus, um eine eigene Gruppe zu gründen. Schon jetzt arbeitet die AG Junge Menschen daran, dass sich junge Menschen im ADFC vernetzen und regelmäßig austauschen können.
Mit Erfolg: Immer mehr junge Aktive sind bei den Netzwerktreffen (siehe Kasten) dabei und bringen sich in Vorständen ein, wie in Regensburg, Pfaffenhofen und Fürth oder in der Ortsgruppe Datteln im ADFC Recklinghausen. Erste Junge ADFC-Gruppen gibt es auch schon in Dreieich oder München, in Nürnberg oder Kiel läuft die Gründung.
„Uns ist die Vernetzung auch deshalb so wichtig, damit wir junge Menschen finden, die für das Sprecher:innen-Team des Jungen ADFC kandidieren oder vor Ort Gruppen aufbauen“, sagt Vera Konrad und ergänzt: „Wenn du dich angesprochen fühlst, komm gerne zu unseren Online-Netzwerktreffen.“
Junge Menschen sind hoch politisch und ein riesiges Potenzial für die verkehrspolitische Arbeit des ADFC. Wir müssen diese Kräfte bündeln und entschlossen anfangen.
Anna Limbach (30), stellvertretende Vorsitzende des ADFC NRW
Die Verkehrswende ist mir ein wichtiges Anliegen, gleichzeitig sind mir viele Strukturen im ADFC zu ‚alt‘. Da gibt mir der junge ADFC die Chance, etwas zu verändern.
Tim Röber (28) betreibt einen Fahrradladen und ist im Vorstand des ADFC Bayreuth
Der Mangel an Angeboten und die mangelnde Attraktivität des ADFC für Jugendliche und junge Erwachsene hat mich selbst betroffen, deshalb möchte ich einen ADFC schaffen, in dem auch junge Menschen aktiv sind.
Elija König (22), Student, ist in der AG Junge Menschen aktiv
Mir ist wichtig, dass auch ältere ADFC-Mitglieder den Jungen ADFC kennen und junge Interessierte an ihn verweisen können, um sie für den ADFC zu gewinnen und auch zu halten.
Vera Konrad (30) ist Leiterin der AG Junge Menschen und im Landesvorstand des ADFC Bayern
Ich möchte mithelfen, dass das Wissen im ADFC von der Gründungsgeneration an die nächste Generation weitergegeben wird. Viele Junge Menschen wollen nachhaltige Mobilität. Ich will dazu beitragen, diese zu organisieren und ihnen eine starke Stimme zu geben.
Paulus Guter (30) ist Mitglied im Landesvorstand des ADFC Bayern
Ich engagiere mich in der AG Junge Menschen im ADFC, weil wir für die festgefahrene Verkehrswende dringend frische und innovative Impulse der Jugend brauchen. Bislang wurde die Stimme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei verkehrspolitischen Entscheidungen viel zu häufig ignoriert, obwohl diese Generation die Auswirkungen am längsten spüren wird.
Matthias Rohr (26) engagiert sich in der AG Junge Menschen und hat die Netzwerktreffen iniitiert.
Ich engagiere mich für einen jungen ADFC, weil ich selbst erlebt habe, dass es gar nicht so einfach ist sich im ADFC einzubringen. Im Moment empfinde ich das als spannend, aber zäh. Aus der AG nehme ich jede Menge Impulse für die Arbeit in Cuxhaven mit.
Fabian Rennebeck (33) ist im Vorstand des ADFC Cuxhaven aktiv und in der AG Junge Menschen.
Ich möchte eine sichere Radinfrastruktur, saubere Luft, lebenswerte Städte, kühlere Städte, Städte für Menschen und gesündere Menschen. Außerdem möchte ich Spaß haben, wenn ich mich engagiere und mich persönlich weiter entwickeln.
Florian Lisak (22) hat den Jungen ADFC München gegründet.
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