Der ADFC Fahrradklimatest 2012

Der ADFC Fahrradklimatest 2012 © ADFC | René Filippek

ADFC-Fahrradklima-Test 2012

Auch beim fünften ADFC-Fahrradklima-Test steht Münster bei den Städten über 200.000 Einwohnern ganz oben auf dem Treppchen. Münster ist aber nicht mehr ein derart klarer Sieger wie noch 2005.

Freiburg, im letzten ADFC-Fahrradklima-Test nicht in der Wertung, steigt bei den Städten über 200.000 Einwohner direkt auf Platz zwei ein. Bei den Städten in der Kategorie 100.000 bis 200.000 Einwohner konnte Erlangen seinen Titel verteidigen, gefolgt von Oldenburg und Hamm. Rees und Rhede auf den Plätzen zwei und drei gehören bei den Städten bis 100.000 Einwohnern zu den Newcomern. Sie bilden mit dem Sieger Bocholt ein nordrhein-westfälisches Triumvirat nahe der holländischen Grenze.

Andere Städte drängen nach vorne

Besonders freuen können sich Städte, die einen großen Sprung nach vorn gemacht haben. Bei den Großstädten über 200.000 Einwohnern gehört Karlsruhe, das „Fahrradstadt Nummer eins in Süddeutschland“ werden will, zu den heimlichen Gewinnern – stärker hat sich keine andere Stadt dieser Größe verbessern können. Das gilt auch für Potsdam bei den Städten mittlerer Einwohnerzahl und für Wernigerode in der Kategorie der Städte bis 100.000 Einwohnern.

Jan Mücke, Parlamentarischer Staatsekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sagte: „Viele Städte wurden in ihrem Engagement für die Radverkehrsförderung bestätigt. Und Städte, die erst am Anfang der Radverkehrsförderung stehen, werden zur Nachahmung motiviert. Die Testergebnisse zeigen aber auch, dass es noch vieles zu verbessern gibt. Daran wollen wir gemeinsam arbeiten. Der Bund leistet seinen Beitrag hierzu mit dem Nationalen Radverkehrsplan 2020.“

Die Durchschnittsbewertung verschlechterte sich allerdings im Vergleich zum letzten Fahrradklima-Test 2005: Die Radfahrer bewerteten ihre Kommunen insgesamt schlechter als vor sieben Jahren. Dass sich die Situation für Radfahrer tatsächlich verschlechtert hat, ist allerdings kaum anzunehmen. Der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg sagte: „Wir nehmen an, dass sich in den letzten Jahren ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme von Radfahrern gebildet hat.“

Zu enge Radwege oder mangelnde Abstellmöglichkeiten sorgen für schlechtere Bewertungen. „Das Fahrrad steht zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit. Schlechte Bedingungen für den Radverkehr werden nicht mehr als normal und unveränderlich hingenommen. Radfahrer entwickeln ein neues Selbstbewusstsein und fordern ihre Rechte ein“, betonte Syberg.

Auffällig ist, dass die Städte weit vorne in der Rangliste landen oder sich stark verbessern, die sich die Förderung des Radverkehrs explizit auf die Fahnen geschrieben haben. So haben sich neben Karlsruhe auch München und Frankfurt am Main deutlich zum Positiven entwickelt. Beide Städte engagieren sich, um Menschen aufs Rad zu bringen: München mit seiner „Radlhauptstadt“-Kampagne, Frankfurt setzt mit seinem Radfahrbüro Standards der Radverkehrsförderung.

Rund 80.000 Radfahrer machten mit

Der Fahrradklima-Test fand 2012 zum fünften Mal statt und wurde unterstützt vom BMVBS sowie der Fahrrad-Fachhandelsgruppe ZEG. Rund 80.000 Radfahrer machten mit – beim letzten Fahrradklima-Test 2005 waren es 26.000. Mit ihren Antworten auf 27 Fragen in fünf Kategorien konnten die Teilnehmer beschreiben, wie willkommen sie sich auf den Straßen ihrer Städte fühlen.

332 Städte haben die für die Wertung notwendige Mindestanzahl an eingeschickten Fragebögen erreicht, darunter alle 80 deutschen Städte mit über 100.000 Einwohnern. „Das ist ein großer Erfolg, der uns sehr freut. Damit ist der ADFC-Fahrradklima-Test die größte Untersuchung ihrer Art weltweit“, so Ulrich Syberg.

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    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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