Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e. V.


Je sicherer sich Menschen beim Radfahren fühlen, desto mehr Menschen steigen aufs Rad – und je mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, desto sicherer wird es für alle!
 

Dr. Matthias Zimmermann, Landesvorsitzender des ADFC Baden-Württemberg

 

Das Fahrrad ist allgegenwärtig: Immer mehr Menschen treten in die Pedale und noch mehr wollen und würden Rad fahren – wenn sie sich dabei sicher fühlten.
Für den ADFC Baden-Württemberg hat daher das Erreichen der Vision Zero - also ein Verkehrssystem ohne Tote und Schwerverletzte - oberste Priorität. Verkehrssicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden ist der Schlüssel zu einer echten Mobilitätswende, die allen Menschen Vorteile bringt. 
Die Unfallstatistik des Landes zeigt jedoch, dass die Vision Zero noch in weiter Ferne liegt: Insgesamt nehmen die Unfallzahlen seit Jahren ab, nur beim Radverkehr stagnieren sie oder steigen sogar an.
 

Das muss sich ändern! Daher setzt der ADFC alles daran, Radfahren sicherer und damit attraktiver für alle Menschen im Land zu machen. 
Egal ob in unserer politischen Interessensvertretung, bei der Umsetzung unserer Projekte oder durch die Erstellung von Studien und die Verbesserung der Informationslage: Die Verkehrssicherheit von Radfahrenden ist für den ADFC stets Motivation und Antrieb seiner Arbeit. 

 Visualisierung Protected Bike Lanes in Berlin
Visualisierung Protected Bike Lanes in Berlin © SenUVK/Visualisierung Bloomimages

Mehr Sicherheit für Radfahrende durch

  • Durchsetzung des geltenden Rechts
    Geschwindigkeitskontrollen, Überwachung von Überholabständen und konsequentes Vorgehen gegen Falschparker tragen schnell und einfach zu mehr Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger*innen bei.
  • Analyse von Unfallursachen
    Nur wer die Ursachen von Fahrradunfällen kennt, kann sie beseitigen. Eine zentrale Fahrradunfallermittlungsgruppe mit wissenschaftlicher Begleitung liefert Erkenntnisse zu Unfallursachen und wie sie vermieden werden.
  • Geschwindigkeitsreduktion
    Bei Unfällen mit Tempo 50 sterben 70% der Radfahrenden und Zufußgehenden, bei Tempo 30 überleben 90%. Temporeduktionen für den Autoverkehr retten Menschenleben.
  • Ausbau eines sicheren Radnetz
    Schluss mit „Radweg-Ende“ oder „Radfahrer absteigen“, Ausleitungen auf die Fahrbahn oder Bettelampeln für Radfahrende! Breite Wege, intuitive Wegeführung und eine Trennung der Verkehrsarten leisten einen wichtigen Beitrag für mehr und sicheren Radverkehr.
  • Beseitigung von Gefahrenstellen
    Freie Rechtsabbieger, Hindernisse auf dem Radweg, fehlende geschütze Querungen... Radfahrende sind täglich mit vielfältigen Gefahren konfrontiert. Gefahrenstellen müssen zentral dokumentiert und systematisch beseitigt werden.
  • Verbesserung des Rechtsrahmens
    Die in der StVO vorgesehene Priorität der Verkehrssicherheit vor der Flüssigkeit des Verkehrs wird in der Praxis häufig nicht angewendet und durch vielfältige nachgeordnete Regelungen unterbunden. Für die Vision Zero müssen tiefgreifende Anpassungen am Straßengesetz und der StVO vorgenommen werden.


Details zu den ADFC-Forderungen

 

News zur Verkehrssicherheit von Radfahrenden

Verkehrssicherheitspakt veröffentlicht – das bringt er für den Radverkehr

Die Landesregierung hat den Verkehrssicherheitspakt veröffentlicht. Damit erklärt sie ihre Absicht, den Verkehr im Land sicherer zu machen. Der ADFC sagt: Der Pakt schützt Radfahrende nicht gut genug. Was bringt der Verkehrssicherheitspakt also?

Bewohnerparkgebühren: Klimaschutz durch Gebührengestaltung

Seit Juli 2021 können alle Kommunen in Baden-Württemberg eigene Bewohnerparkgebühren in der Gebührenordnung festlegen. Die ersten Kommunen machen vom neuen Rechtsrahmen bereits Gebrauch.

Falschparker an Fußgängerüberweg

Falschparken: Klare Anweisung für Kommunen in Baden-Württemberg

Der "Falschparkererlass" ist eine Handlungsanordnung des Verkehrsministeriums zur Überwachung und Sanktionierung von Ordnungswidrigkeiten beim Parken. Was hat es damit genau auf sich?

Hohe Geschwindigkeiten, fehlende Radinfrastruktur und Schwerlastverkehr laden nicht zum Radfahren ein.

Wissenschafliche Studie: Schnelles und dichtes Überholen ist gefährlich

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde untersucht, wie sich Überholvorgänge mit unterschiedlichen Abständen und Geschwindigkeiten auf Radfahrende auswirken.

LKW neben Radfahrenden auf Radfahrstreifen

ADFC kritisiert fehlende Kontrollen

Um Unfälle zu vermeiden, dürfen schwere Fahrzeuge innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit abbiegen. Von der Polizei finden dazu bisher keine gezielten Kontrollen statt und auf eine entsprechende Kontrolltechnik wird gewartet.

Gefährliches Falschparken im Kreuzungsbereich

Dossier: Falschparken

Falschparken ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine akute Gefahr für schwächere Verkehrsteilnehmer*innen.

Tempo 30 Verkehrszeichen/Illustration und Briefumschlag/Stift

Bürger*innen können Tempo 30 beantragen

Weniger Tempo – mehr Sicherheit für alle!

Tempolimits im gemischten Verkehr bedeuten weniger Verkehrstote und mehr Lebensqualität.

Mehr Sicherheit mit weniger Tempo!

Dossier: Mehr Sicherheit mit weniger Tempo!

Geringere Geschwindigkeiten im Straßenverkehr bedeuten weniger Verletzte, weniger Tote, weniger Lärm, weniger Energieverbrauch – dafür aber mehr Lebensqualität und Sicherheit.

Kidical Mass Stuttgart, Kind auf Fahrbahn

Forderung 6: Verkehrsgesetze müssen den Menschen in den Mittelpunkt rücken

Verordnungen und Gesetze, die unseren Verkehr regeln, wurden in den vergangenen Jahren stellenweise überarbeitet. Um die Vision Zero zu erreiche, müssen aber tiefgreifende Anpassungen am Straßengesetz und der StVO vorgenommen werden.

Poolnudel am Lastenrad, Theo, Radfahrstreifen und enger Überholabstand

Forderung 5: Gefährliche Infrastruktur muss der Vergangenheit angehören

Viel zu häufig sind Radfahrende mit gefährlicher Infrastruktur konfrontiert. Litfasssäulen im Kreuzungsbereich, freie Rechtsabbieger und unmarkierte Poller – die täglichen Gefahren sind vielfältig. Sie müssen systematisch beseitiget werden.

Forderung 4: Sicherer Radverkehr braucht ein durchgehendes Radnetz

In den kommenden Jahren heißt es, die Radinfrastruktur zu einem durchgehenden Radnetz zu entwicklen. Breite Wege, intuitive Wegeführung und eine Trennung der Verkehrsarten werden einen wichtigen Beitrag für mehr und sicheren Radverkehr leisten.

Demonstration für mehr mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende in Stuttgart Feuerbach, Tempo 30 Schild, Radfahrende

Forderung 3: Weniger Tempo für mehr Sicherheit

Ein zu hohes Tempo ist Unfallursache Nr. 1 in Deutschland. Meint es die Landesregierung mit dem Ziel der Vision Zero ernst, dann muss sie alles dafür tun, Tempo 30 in Kommunen durchzusetzen und außerorts die Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren.

Simulierter Verkehrsunfall im Kreuzungsbereich des ADFC in Kehl. Fahrrad liegt auf der Fahrbahn.

Forderung 2: Untersuchung aller Fahrradunfälle

Warum passieren Fahrradunfälle? Wir wissen es nicht! Daher müssen Unfallursachen konsequent und flächendeckend untersucht werden. Anhand der verbesserten Datenlage und den gewonnenen Erkenntnissen müssen anschließend Konsequenzen gezogen werden.

Lose Bodenplatten auf einer Hauptradroute birgt Gefahren

Forderung 1: Rechtsrahmen ausnutzen – schnelle Abhilfe für mehr Sicherheit

Die geltenden Regelungen im Verkehr reichen nicht aus, um Radfahren sicherer zu machen?

Der ADFC sagt, dass eine konsequente Anwendung und Durchsetzung der bestehenden Regeln die Sicherheit von Radfahrenden schnell und einfach erhöhen würde.

Dossier: Gemeinsam für mehr Sicherheit!

§1 StVO – Die Prioritätensetzung im Verkehr ist klar: Sicherheit geht vor!

Der ADFC Baden-Württemberg fordert daher die Landesregierung auf, einen Verkehrssicherheitspakt zu schmieden und sechs Maßnahmen für mehr Radverkehrssicherheit zu ergreifen.

Hintergrundinformationen zum Verkehrssicherheitspakt

Verkehrssicherheit ist nicht nur Sache der Politik, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ein Verkehrssicherheitspakt bezieht alle Beteiligten ein, um die Leitlinien und Ziele festzulegen.

Der ADFC bringt Forderungen ein.

Vision Zero – denn Menschenleben sind nicht verhandelbar!

Jedes Leben zählt – auch im Straßenverkehr!

Mit der Vision Zero werden NULL Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr angestrebt. Das Land Baden-Württemberg bekennt sich zur Vision Zero und ist doch so weit von der lebenswichtigen NULL entfernt.

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Mit Abstand sicher - auch in Ihrer Kommune? Der ADFC unterstützt!

Der ADFC Baden-Württemberg begrüßt die Bestrebungen des Landes und der Kommunen, Radverkehr sicherer zu machen. Wir unterstützen Ihre Kommune bei der Umsetzung einer Kampagne zum sicheren Überholabstand von Radfahrenden.

Im Interview: Natenoms Einsatz für einen sicheren Überholabstand

Als "Natenom" setzt sich Andreas Mandalka seit Jahren für sicheres Überholen von Radfahrenden ein und hat es zu bundesweiter Bekanntheit gebracht. Er filmt die Überholmanöver – und geht damit zur Polizei.

Wie kontrolliert die Polizei den Überholabstand von Radfahrenden?

Die novellierte Straßenverkehrsordnung schreibt innerorts einen Abstand von mindestens 1,50 Meter beim Überholen von Radfahrenden vor. Aber wie wird das kontrolliert?

Dossier: Mit Abstand sicher!

Mit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung im April 2020 dürfen Radfahrende nur mit mindestens 1,5 Meter innerorts und 2,0 Meter außerorts überholt werden. Gerichtsurteile haben entschieden: Auch bei radelnden Kindern gelten 2,0 Meter.

ADFC Offenburg

"Mit Abstand sicher": 5 gute Gründe

Zu enges Überholen von Radfahrenden passiert viel zu oft und ist gefährlich. Zum besseren Schutz von Radlern macht die ADFC-Kampagne "Mit Abstand sicher" auf die in der StVO verankerten Rechtsvorschriften zum Überholabstand aufmerksam.

Radgesetz jetzt!

Ohne rechtliche Vorgaben bleibt es den Landkreisen, Städten und Gemeinden selbst überlassen, ob und wie sie den Radverkehr vor Ort stärken. Deshalb fordert der ADFC ein Radgesetz für Baden-Württemberg.

Neue StVO bekannt machen und durchsetzen

Wer sich im Straßenverkehr sicher fühlt, nutzt eher das Rad. Und wer die Regeln kennt, fühlt sich sicherer. Der ADFC Baden-Württemberg fordert daher eine umfangreiche Informationskampagne zur Straßenverkehrsordnung (StVO).

Tempo 30 – warum und wie?

Tempo 30 in der Stadt verbessert die Bedingungen für Radfahrende und Fußgänger*innen. Der ADFC plädiert daher für Tempo 30 innerorts als Regel – nicht als Ausnahme.

OpenBikeSensor: Überholabstände sichtbar machen

Autos müssen beim Überholen von Radfahrenden einen Mindestabstand einhalten - was leider oft nicht gegeben ist. Mit dem OpenBikeSensor am Fahrrad kann der Abstand gemessen werden.

radspaß - sicher e-Biken

Mehr Spaß und Sicherheit auf zwei Rädern!

Fehlende oder mangelhafte Radinfrastruktur, schlechte Sichtbeziehungen oder Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmenden sind häufig die Ursache von Unfällen mit Radfahrenden. Allerdings ist auch die Quote der sog. Alleinunfälle von Radlerinnen und Radlern konstant hoch. Unbekannte oder ungewohnte Verkehrssituationen, fehlende oder geringe Fahrpraxis und neue Techniken (z.B. Pedelec-Motoren oder Scheibenbremsen) führen zu Unsicherheiten und sind damit potenziell Ursache für Fahrradunfälle. 
 

Damit sich jede und jeder Radfahrende selbstsicher auf zwei Rädern fühlen kann, bietet der ADFC Fahrsicherheitstrainings im ganzen Land an.
Das ADFC-Projekt "radspaß - sicher e-Bike" dient der Prävention von Alleinunfällen von Pedelec-Fahrenden. Ausgebildete und erfahrende Trainer*innen schulen die Teilnehmenden in der optimalen Fahrtechnik und dem sicheren Fahrverhalten. Denn wer aufs E-Bike umsattelt, merkt schnell: elektrounterstütztes Fahren unterscheidet sich vom herkömmlichen Radfahren.
radspaß bringt mehr Spaß und Sicherheit auf zwei Rädern!

Finden Sie ein Fahrtraining in Ihrer Nähe!

Aktuelle radspaß-Kurse

radspaß ist ein gemeinnütziges Projekt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Landesverband Baden-Württemberg e.V.. Ziel des Projektes ist es, Radfahrenden Sicherheit und Souveränität in allen Verkehrssituationen zu vermitteln, damit der Spaß am Radfahren nicht vom Unsicherheitsempfinden oder schlechten Erfahrungen getrübt wird. 
 
Die Kursgebühr, die jeder Teilnehmende zahlt, deckt lediglich einen kleinen Teil der Kosten für das Projekt ab. Wir legen Wert auf eine hochwertige, drei-tägige Ausbildung und regelmäßige Weiterbildungen und eine gute Materialausstattung unserer Trainer*innen - und zwar kostenfrei für unser TrainerInnen-Team. Damit radspaß überall, möglichst wohnortnah in Baden-Württemberg regelmäßig angeboten werden kann, braucht es weitere motivierte Trainerinnen und Trainer.
Daher sind wir als Verein auf Spenderinnen und Spender angewiesen, die radspaß unterstützen und so dafür sorgen, dass viele weitere Personen ihre Radfahrkompetenzen in unseren Kursen verbessern. Möchten Sie radspaß mit einer Spende unterstützen? Ob 10, 20 oder 50 Euro – jeder Beitrag hilft uns!

Hier geht's direkt zur Spende!

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