Dossier: Mehr Sicherheit mit weniger Tempo!
Geringere Geschwindigkeiten im Straßenverkehr bedeuten weniger Verletzte, weniger Tote, weniger Lärm, weniger Energieverbrauch – dafür aber mehr Lebensqualität und Sicherheit.
Im Straßenverkehr sind zu hohe Geschwindigkeiten Unfallursache Nr. 1 – nicht nur in Baden-Württemberg. Vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer*innen fühlen sich durch schnell fahrende Kraftfahrzeuge gefährdet – je höher die Geschwindigkeitsunterschiede, desto größer ist die Gefahrenlage.
Deshalb sind vor allem im Stadtverkehr moderate Geschwindigkeiten sinnvoll. In Tempo 30-Zonen können sich Radfahrende leichter integrieren, fühlen sich sicherer und sind bei Unfällen weniger gefährdet. Bei Unfällen mit Tempo 50 sterben 7 von 10 ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, bei Tempo 30 überleben 9 von 10.
Wenn man bei geringeren Geschwindigkeiten weniger Stress-, Lärm- und Schadstoffbelastung annimmt, dann trägt das durchaus zu einem besseren Miteinander im Straßenverkehr bei.
Zahlreiche Verbände, ein Bündnis vieler Kommunen und der aktuelle Forschungsstand sprechen für eine Reduktion der Geschwindigkeit - vor allem im Hinblick auf mehr Verkehrssicherheit. Nur mit einer Temporeduktion sind die Ziele der Vision Zero zu erreichen, zu der sich auch die baden-württembergische Landesregierung bekennt.
Der ADFC fordert
Eine Grundvoraussetzung der Gleichbehandlung der Verkehrsmittel und damit einer höheren Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger*innen ist eine stärkere Angleichung der Geschwindigkeiten durch eine innerörtliche Regelgeschwindigkeit von 30 km/h. Höhere Geschwindigkeiten (z. B. Tempo 50) können auf einzelnen Hauptverkehrsstraßen weiterhin zulässig sein, sofern diese mit qualitativ hochwertigen, ausreichend breiten und möglichst geschützten Radverkehrsanlagen ausgestattet sind. Also Tempo 30 als Regel, Tempo 50 als Ausnahme.
Blick über den Tellerrand
Internationale Großstädte machen vor, wie man mit politischem Willen die Vision Zero umsetzen kann: In Oslo und Helsinki sind 2019 keine Kinder, Fußgänger*innen oder Radfahrenden im Verkehr gestorben. Auch europäische Metropolen wie Brüssel und Paris setzen konsequent und erfolgreich auf innerstädtische Tempolimits und damit auf den Schutz der Schwächsten im Straßenverkehr.
"Das Rad kommt - mit Sicherheit!"
Der ADFC Baden-Württemberg fordert im Rahmen der aktuellen Kampagne „Das Rad kommt – mit Sicherheit“ neben sicheren Überholabständen von Radfahrenden und konsequentem Vorgehen gegen Falschparker*innen auch die Reduzierung von Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs.
In diesem Themendossier präsentieren wir gute Gründe für Tempolimits, zeigen auf, wie der Verkehr andernorts erfolgreich verlangsamt wird, stellen Forderungen an die Landesregierung und erklären wissenschaftliche Hintergründe zum Thema.
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