Landesversammlung 2024
Bei der Landesversammlung des ADFC am 15.06.2024 in Emmendingen machte der Verband der Radfahrenden deutlich, dass die Mobilitätswende nicht nur gute Infrastruktur braucht, sondern ein gutes Miteinander im Verkehr und mutige Macherinnen und Macher.
Schwerpunkt: Soziale Aspekte der Mobilitätswende
Zur jährlichen Landesdelegiertenkonferenz des ADFC in Baden-Württemberg versammelten sich 60 Vertreterinnen und Vertreter des Vereins in Emmendingen, um die Strategien und Leitlinien des Vereins zu diskutieren und zu beschließen. In diesem Jahr standen soziale Aspekte des Verkehrssystems auf der Agenda des größten Radfahrenden-Verbandes im Land. Für die Mobilitätswende braucht es nicht nur gesellschaftliches Engagement, wie Keynote-Referent Prof. Dr. Sven Kesselring deutlich machte, sondern auch ein respektvolles Verkehrsklima, in dem sich alle Menschen mit Freude und ohne Angst aufs Rad setzen. Emmendingens Oberbürgermeister Stefan Schlatterer betonte in seinem Grußwort, dass die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger bei den verkehrspolitischen Entscheidungen vor Ort ernstgenommen werden müssen und ein Verständnis für die getroffenen Entscheidungen geschaffen werden muss.
Der ADFC Baden-Württemberg zieht daraus Konsequenzen und wird künftig neben einer sicheren Radinfrastruktur auch verstärkte Anstrengungen der Politik und der Gesellschaft für ein gutes Miteinander im Verkehr einfordern – damit alle sicher ankommen.
„Das alle Menschen ohne Stress und Angstgefühl überall im Land mit dem Rad unterwegs sein können, ist unsere ADFC-Vision für die Mobilitätswende.“, sagt Dr. Matthias Zimmermann, Landesvorsitzender des ADFC im Südwesten.
Laut UDV-Studie fühlen sich 44% alle Menschen und 45% der Radfahrenden in Deutschland im Straßenverkehr nicht sicher. Und wer unter Stress fährt, fährt zudem unsicherer. Unter diesen Rahmenbedingungen setzt sich niemand gern aufs Rad, schon gar nicht dort, wo die Infrastruktur eine Trennung von Rad- und Autoverkehr nicht ermöglicht. Es braucht daher mehr politische und gesellschaftliche Anstrengungen, um das Verkehrsklima respektvoll, freundlich und rücksichtsvoll zu gestalten. Weghupen, dichtes Überholen und Auffahren, Ausbremsen und andere Verhaltensweisen sind für den Verband der Radfahrenden keine Kavaliersdelikte. Stattdessen müssen Politik und Gesellschaft diese blinden Flecken in der Wahrnehmung endlich beseitigen und dürfen Rüpelverhalten im Verkehr nicht länger dulden, fordert der Landesverband.
Damit die Verkehrswende nicht weiter im Stau steht und am fehlenden politischen Mut scheitert, konzentriert der Landesverband des ADFC im Südwesten seine Arbeit noch stärker auf die Interessenvertretung der Radfahrenden in der Politik und Verwaltung. Dazu wird die Landesgeschäftsstelle sukzessive mit Personal und Expertise ergänzt.
Abschied & Neuanfang im Aufsichtsrat
Zum Abschluss der Landesversammlung wurde der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Witgar Weber für seine außerordentlichen Verdienste und den jahrzehntelangen Einsatz im ADFC Baden-Württemberg gewürdigt. Er war seit 1990 in verschiedenen Ämtern im ADFC Landesverband aktiv und gestaltete in dieser Zeit die positive Entwicklung des Vereins nachhaltig mit. Auch Monika Feil wurde für ihre Arbeit im Aufsichtsrat gewürdigt, die sie mit viel Hingabe und Einfühlungsvermögen für andere Menschen und Meinungen ausführte. Beide traten nicht erneut zur Wahl des Aufsichtsrats an.
Der neue gewählte Ausfsichtsrat mit Hermino Katzenstein und Regina Jutz an der Spitze wird komplettiert durch Michel Hansch, Ralph Neininger und Gudrun Zühlke. Zusammen wollen sie den Aufsichtsrat in den nächsten zwei Jahren zukunftsfähig aufstellen und ihm eine neue Rolle in einem Verein geben, der immer bekannter und in Politik und Verwaltung als Experte auf Augenhöhe anerkannt wird.
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