Tag der Verkehrssicherheit am 18. Juni: Menschenleben sind nicht verhandelbar!

Keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr!

Der ADFC Baden-Württemberg fordert zum Tag der Verkehrssicherheit am Samstag, 18. Juni 2022, Verkehrssysteme, die nicht länger das Auto privilegieren, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Nur so könnten Unfälle reduziert werden. Möglichkeiten und Maßnahmen gibt es – sie müssen allerdings ergriffen werden.

„Jedes Menschenleben zählt – auch im Straßenverkehr!“, sagt Benedikt Glitz, Referent für Mobilität und Verkehr beim ADFC Baden-Württemberg. Der Fahrrad-Club betont zum Tag der Verkehrssicherheit das Ziel der „Vision Zero“, also keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Insgesamt nehmen die Unfallzahlen seit Jahren ab, nur beim Radverkehr stagnieren sie oder steigen sogar an. „Das muss sich ändern, niemand soll im Straßenverkehr gefährdet sein!“, so Glitz.

Für mehr Sicherheit müssen Verkehrssysteme an den Menschen angepasst werden – „und zwar an alle, an Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Senioren, an Radfahrende, zu Fuß Gehende und auch an Autofahrer*innen“, so Glitz. Für die Vision Zero seien Verkehrssysteme nötig, die menschliche Fehler verzeihen und die tödliche und schwerwiegende Unfallfolgen vermeiden. Maßnahmen sind etwa die strikte Trennung von Auto-, Rad- und Fußverkehr, eine Entkoppelung von Parkplatzflächen und Radwegen sowie Tempolimits.

Sicher zur Schule durch „Schulstraßen“

Um kleine Verkehrsteilnehmer*innen zu schützen, plädiert der ADFC  beispielsweise für das Einrichten von Schulstraßen. „Kinder brauchen sichere Schulwege“, so Glitz. Nach dem Vorbild der Wiener Schulstraßen könnten morgens und abends zu Schulbeginn und -ende die Straßen an der Schule für einen Zeitraum von 30 Minuten für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Brenzlige Situationen durch Elterntaxis werden so vermieden. Solche Maßnahmen könnten meist auch kurzfristig umgesetzt werden: „Im Rahmen von Verkehrsversuchen können die Kommunen auch hierzulande Schulstraßen jederzeit einrichten“, sagt Glitz.

Tempolimits für mehr Verkehrssicherheit

Da nicht angepasste Geschwindigkeiten in Baden-Württemberg Unfallursache Nr. 1 sind, fordert der ADFC Tempolimits: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts und Tempo 70 außerorts – zumindest dann, wenn es keine separat geführten Radwege gibt. „Die Einführung von Tempolimits muss von entsprechenden Kontrollen und einer konsequenten Sanktionierung bei Überschreitungen flankiert werden“, so Glitz. Langfristig müssen Tempoüberschreitungen durch eine entsprechende Gestaltung der Verkehrswege ausgeschlossen werden. „Tempo runter“ bedeute außerdem nicht nur, Menschenleben zu retten, es heißt auch, dass die Städte lebenswerter werden und die Gesundheit wie die Umwelt durch weniger Lärm sowie Abgase geschützt werden.

„Menschenleben sind einfach nicht verhandelbar“, so Glitz. Für den ADFC sind alle Akteure – vom Fahrzeughersteller bis hin zu den Behörden, der Politik und Versicherungen – dafür verantwortlich, die Verkehrssysteme dementsprechend anzupassen. Und auch die Verkehrsteilnehmer*innen selbst sind zur Einhaltung bestehender Regelungen verpflichtet – womit sie ihrerseits zur Vision Zero beitragen.

Infos zur ADFC-Kampagne „Das Rad kommt – mit Sicherheit“:
https://bw.adfc.de/mit-sicherheit

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