Radreisen aufs Land

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Das richtige Rad für die Reise

Für viele Tagestouren reicht ein Stadt- oder Trekkingrad. Auf längeren Reisen punkten dagegen Reiseräder mit ihrer stabilen Bauweise und angenehmer Laufruhe. Wer sich seine Reiseträume mit dem Fahrrad erfüllt, braucht ein zuverlässiges Gefährt.

Die Grundlage für die Zuverlässigkeit bildet ein verwindungssteifer Rahmen. Er hält auch schwer bepackt in jeder Situation die Spur, funktioniert leichtgängig und lenkt von der Reise nicht ab.

Vor einem anstehenden Reiseradkauf sollte man sich überlegen, in welchen Breiten man wie lange fahren möchte, wie viel Gepäck dafür notwendig ist und wie man auf dem Fahrrad sitzen möchte. Von den Entscheidungen hängt ab, wie das Reiserad gebaut und ausgestattet sein sollte.

Rahmen

Faustformel zur Rahmengröße: Die Schrittlänge (Innenseite mit Schuhen) minus 25 Zentimeter ergibt in etwa die passende Rahmengröße. Ob das stimmt, lässt sich nur auf einer ausführlichen Probefahrt herausfinden. Ebenso, ob einem die Sitzposition gefällt. Laut Faustregel ergibt ein Winkel von etwa 90 Grad von Oberarmen und geradem Rücken eine ergonomisch korrekte Sitzposition.

Übliche Rahmenmaterialien sind Aluminium und Stahl. Aus beiden lassen sich Reiseräder mit einem hohen zulässigen Gesamtgewicht fertigen. Diese Angabe ist bei schwerem Gepäck wichtig. Das Gesamtgewicht setzt sich zusammen aus dem Gewicht von Fahrrad, Fahrer und Gepäck.

Beispiel: Bei einem Fahrradgewicht von 16 Kilogramm und 35 Kilogramm Gepäck darf ein Fahrer bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 150 Kilogramm selbst 99 Kilogramm wiegen.

Gepäckträger

Auch der Gepäckträger beeinflusst das Fahrverhalten. Er sollte möglichst verwindungssteif sein und für lange Reisen 40 Kilogramm tragen können. Liegt der Gepäckschwerpunkt hinter der Radachse, begünstigt dies ein Schlingern ebenso wie hoch angebrachte Taschen.

Tiefergelegte Streben helfen, den Schwerpunkt für das Fahrverhalten günstig nach unten zu verlagern. Kommt viel Gepäck mit, sollte ein Gepäckträger an der Vordergabel, ein sogenannter Lowrider, rund 40 Prozent des Gewichts tragen.

Laufräder und Reifen

Viele Reiseräder rollen mit 26-Zoll-Rädern. Sie sind in der Regel stabiler als 28-Zoll-Laufräder. Die Reifen zeigen an, für welchen Einsatz das Reiserad konzipiert ist. Je grobstolliger ihr Profil ist, desto eher eignet sich das Rad fürs Gelände. Viele Radreisende bevorzugen Reifen mit glatter Lauffläche für Asphalt und seitlichen Stollen, wenn die Oberfläche ruppiger wird.

Ob glatt oder grob: Bei den Reifen sollte man auf einen hohen Pannenschutz achten, will man seine Pausen nicht nach Reifenpannen ausrichten. Breitere Reifen bieten mehr Dämpfungskomfort.

Schaltung

Naben- oder Kettenschaltung – das ist eine Wahl der persönlichen Vorlieben. Entscheidend für ein Reiserad ist die Entfaltung, die ein Rad im leichtesten und im schwersten Gang bei einer Kurbelumdrehung zurücklegt.

Beispiel: Ein mit Rohloffs Speedhub-Nabenschaltung ausgestattetes Fahrrad mit 26-Zoll-Laufrädern und mit einer Übersetzung von Kettenblatt (44 Zähne) zu Ritzel (15 Zähne) kommt bei einer Kurbelumdrehung im leichtesten Gang 1,70 Meter voran, im schwersten Gang 8,92 Meter. Als bergtauglich gilt ein Wert bis etwas über zwei Meter.

Bremsen

Reiseräder werden häufig mit Hydraulikbremsen ausgestattet. Sie funktionieren stets leichtgängig und verfügen über hohe sowie gut einzuteilende Bremskräfte. Hydraulische Scheibenbremsen behalten bei Nässe ihre Bremswirkung und sie schonen die ohnehin schon belastete Felge.

Kontaktpunkte

Griffe, Pedale und Lenker sind die Kontaktpunkte zwischen Fahrenden und Fahrrad und daher mit ausschlaggebend für den Fahrkomfort. Griffe mit Lenkerhörnchen oder Rennradlenker bieten Abwechslung beim Greifen. Auch Lenker und Vorbau beeinflussen die Sitzposition. Die Teile sollte man möglichst ergonomisch und an die individuellen Vorlieben anpassen.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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