Fahrradklingeln statt Autohupen

Das Kidical Mass-Aktionswochende am 19. & 20. September war ein voller Erfolg – auch in Baden-Württemberg!

Kidical Mass Mannheim © Lys Y. Seng

Bei strahlendem Sonnenschein demonstrierten letztes Wochenende in 100 Städten auf 110 Demos tausende Kinder und Familien für kinderfreundliche und lebenswerte Städte – ein riesiger Erfolg mit enormer Aufmerksamkeit. Bundesweit haben Medien über die bunten Familien-Fahrraddemos berichtet, u.a. ZDF heute, die Kindernachrichten Logo, RTL, WDR, NDR und MDR.

Im Südwesten fanden in 17 Städten bunte Fahrrad-Demonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmer*innen statt. Kinder, Eltern und weitere Radfahrer*innen haben für sichere Radwege demonstriert. Sie traten für ihre Rechte im Straßenverkehr ein, für mehr Platz und sicheres Fortkommen auf den für Kinder ansonsten zu gefährlichen Straßen.

Das Wochenende hat gezeigt, wie frei sich Kinder in ihrer Stadt bewegen könnten, wenn wir ihnen den Platz dafür geben. Denn in unseren Städten sind die Bedingungen für Radfahrende, insbesondere für Kinder und Jugendliche oft sehr schlecht. Radinfrastruktur sollte so sein, dass alle Menschen, insbesondere die Jüngsten, sicher und komfortabel ihre Wege zurücklegen können. Dafür braucht es  vor allem mehr Platz für Radwege, Tempo 30 im Stadtgebiet und ein durchgängiges Schulradwegenetz. Eine gut ausgebaute Radinfrastruktur würde es allen Kindern und Jugendlichen erlauben, sich sicher und selbständig mit dem Fahrrad in der Stadt bewegen zu können. Stattdessen fahren viele Eltern aus Angst ihre Kinder mit dem Auto zur Schule.

Mehr als drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland (77 Prozent) denken, dass mehr Eltern ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren oder zu Fuß gehen lassen würden, wenn die Schulwege sicherer wären. Das zeigt eine vor kurzem veröffentliche bundesweite Infas-Umfrage im Auftrag des ADFC. Politik und Verwaltungen tun viel zu wenig, um die Situation zu verbessern. Aktuelle Maßnahmen wie die Einrichtung von Fahrradstraßen, die dennoch für den Durchgangsverkehr geöffnet sind, oder bloße Markierungen auf viel befahrenen Straßen reichen nicht aus. Die Kidical Mass will Menschen für eine nachhaltige Mobilität begeistern. Fahrradfahren muss sicher und bequem werden, damit alle Generationen aufsatteln.
 
Das gemeinsame Wochenende wurde von der Kidical Mass Köln ins Leben gerufen. Unterstützt und organisiert wurde es von ADFC, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, RADKOMM, VCD sowie mehr als 150 lokalen und regionalen Vereinen, Organisationen und Initiativen.

Hintergrund Kidical Mass:
Die Kidical Mass setzt sich mit ihren bunten Fahrraddemos für kinder- und fahrradfreundliche Städte ein. Die Touren sind für alle von 0 bis 99 Jahre geeignet. Die Polizei sichert die Wege. Die Kidical Mass wurde in 2008 in Oregon, USA ins Leben gerufen. Die ersten deutschen Kidical Mass fanden 2017/2018 in Städten wie Berlin, Darmstadt, Stuttgart und Köln statt. 2019 gab es bereits 30 Kidical Mass in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit teils 700–1.100 Teilnehmenden.

Weitere Infos zur Kidical Mass und dem Aktionswochenende gibt es auf www.kinderaufsrad.com


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Seit über 30 Jahren macht sich der ADFC Baden-Württemberg stark für:

  • sichere Radwege für alle
  • mehr Wertschätzung des Radfahrens in Kommunen, Betrieben und Schulen
  • mehr und bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
  • den Ausbau des Fahrradtourismus
  • und für alles, was den Radverkehr in Deutschland voranbringt.

Dabei haben wir schon viel erreicht. Aber es gibt immer noch viel zu tun, um Baden-Württemberg zu einem fahrradfreundlichen Bundesland zu machen.

Was wir dafür brauchen: Ihre Spende! Ob 10, 20 oder 50 Euro – jeder Beitrag hilft uns.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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