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Zählstelle Stuttgart Kräherwald © ADFC Baden-Württemberg / Joachim Katz

Fahrradzählstellen

Man sieht sie immer öfter im Straßenraum: Fahrradzählstellen (auch „Fahrradbarometer“ genannt) mit digitalen Anzeigen, die Auskunft über die jeweils per Kontaktschleife gezählten Radfahrenden machen: täglich, monatlich, das ganze Jahr.

Zählstellen (meistens am Straßenrand) machen den Radverkehr sichtbar und bilden ihn in seinem kontinuierlichen Wachstum plakativ ab. Neben der reinen Zählfunktion für statistische Auswertungen im Rahmen der Verkehrsplanung wirken sie auch motivierend.

Wie funktionieren Zählstellen?

Radfahrer*innen werden erfasst, sobald sie über eine im Radweg eingelassene Induktionsschleife fahren. Die Schleifen erzeugen ein Magnetfeld, die Änderung wird analysiert und als Zählimpuls gespeichert. Viele Bauteile eines Fahrrades sind aus Metall und verändern somit die Magnetfeldlinien beim Überfahren der Schleife. Kinderwagen oder Elektroroller werden also nicht gezählt – allerdings auch keine Bambus- und Carbon-Fahrräder.

Probleme bei der Erfassung gibt es auch mit Pulks, wenn mehrere Räder nebeneinander fahren. Oft werden auch Dreiräder (z.B. Lastenräder) gar nicht gezählt, wie Stichproben des ADFC in Stuttgart ergaben.

Neben den gängigen Induktionszählern gibt es auch Verfahren, die mittels Radar, Laser, Wärmebild und hydraulischen Schläuchen arbeiten.

Warum wird gezählt?

Gezählt wird überwiegend an strategisch wichtigen Stellen wie Hauptradrouten, um statistische Daten zum Radverkehr zu sammeln. Analysiert werden können unter anderem Einflüsse durch Jahreszeiten und Wetter, aber auch die gesamte Entwicklung des Radverkehrs.

Abbildbar sind auch Änderungen, die durch Baustellen und Umleitungen verursacht werden. Sie müssen bei der Auswertung berücksichtigt werden.

Man beabsichtigt aber auch, den Radverkehr sichtbar zu machen und für ihn zu werben. Es soll signalisiert werden, dass Radfahrende wichtig für eine nachhaltige Mobilität sind.

 

Zählstellen in Stuttgart:

In Stuttgart wurden 2020 viele neue Zählstellen eingerichtet, mittlerweile gibt es 15 stationäre automatische Fahrradzählstellen. Die neuen Säulen wurden im Sofortprogramm „Saubere Luft“ durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Die Daten sind öffentlich und jederzeit hier abrufbar.

Zählstellen in Freiburg:

An insgesamt neun Stellen werden in Freiburg Radfahrende dauerhaft gezählt, die meisten an der Wiwilibrücke, einer zentralen Fahrradachse am Rand der Innenstadt. Sechs Zählstellen haben auch Zähl-Display, das stets aktuelle Zahlen anzeigt. An der Wiwilibrücke werden regelmäßig über 15.000 Räder pro Tag gezählt, immer öfter steigt die Zahl auf über 17.000.

Zählstellen in Reutlingen:

Seit 2021 gibt es in Reutlingen acht Fahrrad-​Zählstationen. Sie zählen ganzjährig und rund um die Uhr die vorbeifahrenden Radler*innen. Mithilfe dieser Daten kann die Stadtverwaltung Maßnahmen für den Radverkehr zielgerichteter planen und den Erfolg einzelner Maßnahmen genauer evaluieren.

Hierzu werden die acht Zählstellen durch zwei mobile Zähler ergänzt, die für mehrere Wochen oder Monate an verschiedenen Stellen eingesetzt werden und deren Ergebnisse im Anschluss mit dem festen Zählstellennetz verglichen werden können.

Die Daten der Zählstellen können online eingesehen werden.

Auch das Reutlinger Zählstellen-Netz wird mit dem Programm „Saubere Luft 2017-2020“ vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Förderaufrufs „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gefördert.

Weitere Fahrradzählstellen gibt es in Baden-Württemberg u.a. auch in

Heidelberg

Kirchheim/Teck

Konstanz

Ludwigsburg

Ulm

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