Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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© ADFC Böblingen/ Sindelfingen Roland Schmitt

Das Fahrrad lohnt sich: für Natur und Klima

Das Fahrrad ist leise, braucht wenig Platz, spart Emissionen und ist eine geringe Gefahr für querende Tiere. Jedes Rad bedeutet weniger Autoverkehr und ist damit gut für Pflanzen, Tiere und unser Klima.

Das Jahr 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Schon jetzt merken wir eine Zunahme von Dürren und Starkregenereignissen. In Baden-Württemberg entstanden vor allem durch das Hochwasser im Juni 2024 Schäden durch Extremwetter-Ereignisse über 1,6 Mrd. Euro (Gesellschaft Deutscher Versicherer 2025). Auch die Verkehrsinfrastruktur leidet unter Hitze und muss kostenintensiv gewartet werden. Klimaschutz ist günstiger als die Folgekosten der Klimaerwärmung. Zusätzlich gehen Klimaschutzmaßnahmen mit vielen Vorteilen für alle einher: Mehr Aufenthaltsqualität, Gesundheit, Kostenersparnisse sowie eine bessere Anpassung an Extremwetterereignisse durch mehr Grün. Der Verkehrssektor spielt dabei eine entscheidende Rolle. Dieser hat einen Anteil von 30 Prozent der baden-württembergischen Gesamtemissionen (Statistisches Landesamt 2024b) und verfehlt die gesetzten Klimaziele (Klima-Sachverständigenrat BW 2024). Gleichzeitig nehmen Verkehrsflächen vor allem in Städten sehr viel versiegelte Fläche ein, die Starkregenereignisse zum Problem werden lassen.

Das Fahrrad als Motor einer klimafreundlichen Verkehrswende

Trotz der Förderung der Verkehrswende mit Anreizen und Förderprogrammen stagnieren die klimaschädlichen Emissionen auch in Baden-Württemberg. Das Fahrrad hätte laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts unter geeigneten Förderbedingungen das Potenzial, den Radverkehrsanteil auf 45 Prozent zu erhöhen und die Verkehrsemissionen dadurch im Nahverkehrsbereich um mehr als ein Drittel zu senken (Fraunhofer 2024). Ein wichtiger Hebel sind dabei Temporeduktionen: Sie machen Straßen und Städte sicherer für Fuß- und Radfahrer*innen und senken gleichzeitig Emissionen des Pkw-Verkehrs.

Radverkehr fördert Freiflächen für Natur- und Klimaschutz

Verkehrsflächen versiegeln die Landschaft und zerstören wichtige Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Durch die Versiegelung werden gleichzeitig fruchtbare Böden und wichtige Ökosystemdienstleistungen für den Menschen sowie zur Erhaltung intakter Ökosysteme zerstört. Darunter leiden nicht nur Tiere, am Ende zahlen die Kommunen die Rechnung. Die aktuelle Landesregierung hat sich deshalb das Ziel gesetzt, die Flächenversiegelung in Baden-Württemberg bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. Im Jahr 2024 wurden jedoch immer noch 3,4 Hektar pro Tag versiegelt (Statistisches Landesamt 2025). Insgesamt sind 38 Prozent der versiegelten Flächen Verkehrsflächen – der Großteil für den Pkw-Verkehr (Statistisches Landesamt 2022). Jede*r Radfahrer*in bedeutet einen Pkw weniger im Sraßenverkehr. Radverkehr verbraucht pro Person nur etwa ein Zehntel der Fläche im Vergleich zum Autoverkehr und macht so Platz für andere Nutzungen und die Natur. Durch die Umwandlung von Kfz-Verkehrsflächen für den Radverkehr können Flächen und das Klima geschützt werden. Fahrräder tragen außerdem zu einer geringeren Lichtverschmutzung bei und stellen durch geringere Geschwindigkeit weniger Gefahren für Tiere dar.

Um Natur und Klima besser zu schützen, sollte die neue Landesregierung: 

  • konsequenten Flächen- und Klimaschutz durch die Förderung der Verkehrswende betreiben

  • einheitliche Temporeduktionen umsetzen

  • eine effektive Parkraumbewirtschaftung einführen

  • Umnutzungen von Kfz-Verkehrsflächen für den Radverkehr forcieren.

Quellen: siehe Positionspapier (in der blauen Infobox als PDF zum Download)

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