Critical Mass – hier wird das Fahrrad gefeiert!
Die Masse macht's: Mit gemeinsamen Radtouren durch Innenstädte macht die "Critical Mass" auf die Belange und Rechte von Radfahrenden gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam.
Critical – was? Critical Mass! Die Critical Mass (engl. für „kritische Masse“) ist eine weltweite Bewegung, bei der sich Radfahrer*innen in einer möglichst großen Gruppe treffen und durch Innenstädte radeln – um so auf den Radverkehr als Form des Individualverkehrs aufmerksam zu machen. Die Aktion versteht sich als ein Gegenentwurf zu den tausenden Autos, die täglich über unsere Straßen rollen. Ein Grundanliegen der Critical Mass ist es, sicheren Verkehrsraum für Radfahrende zurückzugewinnen.
In Stuttgart wird die Critical Mass[1] als wichtiges Instrument zur Aufklärung verstanden: „Wir zeigen auf entspannte Weise, wie selbstverständlich auf allen Straßen Rad gefahren werden kann. Wir zeigen: Das ist überhaupt nicht gefährlich, solange der Autoverkehr sich in einem für alle verträglichen Rahmen bewegt. Dieser Rahmen allerdings, der wird in Zukunft deutlich enger zu stecken sein als bisher.“
Die Critical Mass gibt Radfahrenden die Gelegenheit, sich sicher im Verkehrsraum zu bewegen. Gerade im alltäglichen Stadtverkehr ist das leider oft nicht möglich, denn die Verkehrsflächen sind traditionell in erster Linie „autogerecht“ aufgeteilt: Zum Nulltarif kann an vielen Orten ein Auto geparkt werden, lärmende Durchgangsstraßen sind überall zu finden und Kreuzungen sind meistens für den Autoverkehr optimiert. Der Radverkehr ist aber auch Teil des Verkehrs und soll auch als solcher wahrgenommen und respektiert werden. Seit einigen Jahren entdecken immer mehr Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel für sich – sie wollen Rad fahren und tun das auch[2]. Leider zu oft auf Straßen ohne eine sichere Radverkehrsinfrastruktur. Plötzlich endende oder gar keine Radwege entlang von Hauptachsen und Engstellen sind nur einige Beispiele, die Radfahrenden ständig begegnen.
Die Critical Mass-Bewegung stellt außerdem die grundsätzliche Frage an die Stadt- und Verkehrsplanung, wie Menschen (gerade im urbanen Raum) in Zukunft unterwegs sein sollen. Das Fahrrad als umweltgerechtes und klimaneutrales Verkehrsmittel muss in den Planungen Vorfahrt bekommen. Ziel ist es, einen sicheren und lebenswerten öffentlichen Raum zu schaffen. Abgase, Lärm und der immense Flächenverbrauch – Dinge, die unweigerlich mit dem Autoverkehr einhergeht – gilt es zu minimieren.
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