Radreise auf dem Württemberger Tälerradweg
Flussgeschichten und Tüftler-Legenden - Wie blaue Bänder schlängeln sich breite Flüsse und idyllische Bäche durch die einzigartige Landschaft der Schwäbischen Alb mit ihren steilen Felswänden und spektakulären Weitblicken.
Und genau wie die Flüsse über Jahrzehnte und Jahrhunderte ihre Verläufe ins Gestein geschliffen haben, haben auch weltbekannte Persönlichkeiten ihre Spuren in der Region hinterlassen. Auf dem 273 Kilometer langen Württemberger Tällerradweg passieren Radfahrende auf sechs Etappen zwölf Täler. Sie begegnen großer Flussprominenz wie der Donau und der Brenz und inspirierenden Erfindern und Denkern wie den Modelleisenbahnbrüdern Märklin, der Schneiderin Margarete Steiff oder Nobelpreisträger Albert Einstein.
Jedes Tal hat seinen Charakter
Von Crailsheim bis Schwäbisch Gmünd, vom Jagsttal bis ins Remstal führt die Radstrecke an geologischen Highlights wie den Steinernen Jungfrauen im Eselsburger Tal oder der leuchtend blauen Karstquelle Blautopf in Blaubeuren vorbei. Ganz in der Nähe liegt das Achtal,das mit drei Höhlen zum UNESCO-Welterbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb zählt. lm Kochertal und Brenztal entdecken Naturbegeisterte die Ursprünge der beiden namensgebenden Flüsse, Kocher und Brenz, und im Donautal erstreckt sich das Langenauer Ried mit wunderschönem Flachmoor und Vogelschutzgebiet.
Von der Urgeschichte zum Nobelpreisträger
Doch rund um den Württemberger Tälerradweg verbergen sich nicht nur die malerischsten Flüsse der Region, sondern auch moderne Museen und eindrückliche Orte, an denen Tüftler und Denker Geschichte geschrieben haben. Im Urweltmuseum Aalen reisen Gäste ins Erdmittelalter zurück, das Märklineum in Göppingen bringt jeden Modelleisenbahn-Fan zum Anhalten und Staunen und das Steiff Erlebnismuseum in Giengen an der Brenz besitzt den weltweit größten Streichelzoo mit den legendären Stofftieren von Margarete Steiff. Nicht zuletzt eröffnet sich unterwegs die Chance zu einem Selfie mit einem der bedeutendsten Wissenschaftler der Welt - Albert Einstein. Sein Denkmal in Ulm präsentiert sich mit herausgestreckter Zunge.
Der Württemberger Tälerradweg ist seit 2022 eine mit 4 Sternen ausgezeichnete ADFC-Qualitätsradroute und neuer Landesradfernweg Baden-Württemberg.
Video: Württemberger Tälerradweg 4*-ADFC Qualitätsradroute
Mit unserer 8-tägigen Radreise entlang des Württemberger Tälerradwegs können Sie alle Highlights der Tour unbeschwert genießen.
Sehenswürdigkeiten & Freizeittipps:
- Aalen: Urweltmuseum und Limesmuseum
- Eselsburger Tal mit Steinernen Jungfrauen
- Ulmer Münster
- Blautopf und Blautal
Reiseprogramm
Tag 1: Individuelle Anreise und Übernachtung in Crailsheim (optional)
Im Herzen der historischen Region Hohenlohe, in Crailsheim, liegt der Startpunkt des Württemberger Tälerradwegs. Hier können Radler ihre Energiereserven mit der Verkostung des lokalen Gebäcks Crailsheimer Horaffe auffüllen, bevor es auf die erste Etappe geht.
Tag 2: Von Crailsheim bis Aalen (53,9 km ↑ 321 hm ↓ 298 hm)
Von Crailsheim führt der Weg durch das ländliche Jagsttal, das immer wieder Blicke auf Burgen und Schlösserfreigibt, die fotogen auf Felsvorsprüngen liegen. In Ellwangen treffen Kunstbegeisterte auf Werke des kreativen Priesters Sieger Köder, der im 20. Jahrhundert farbgewaltige christliche Bilder und krippen schuf. Am Ende der Strecke in Aalen sorgt die turbulente Legende des Spions von Aalen für Erheiterung.
Traumhafte Ausblicke warten in Aalen an vielen Ecken, besonders am beliebtesten Aussichtspunkt der Stadt – dem Aalbäumle. Thermen, Stollen, Schloss und das römische UNESCO-Welterbe Limes – neben dem größten Reiterkastell nördlich der Alpen hat Aalen noch einiges mehr zu bieten.
Tag 3: Von Aalen bis Giengen (48,5 km ↑ 61 hm ↓ 84 hm)
Die nächste Etappe wartet mit gleich drei Tälern auf: dem Kochertal und dem Brenztal — mit den Quellen von Kocher und Brenz — sowie dem Eselsburger Tal. Letzteres ist ein wahrer Schatz der Natur. Hier zieht die Brenz in einem engen Tal eine natürliche Schleife um einen Hohenzug. Zugleich ragen im Tal einzigartige geformte Felsskulpturen, wie etwa die Steinernen Jungfrauen, in den Himmel.
Geburtsort des Teddys - Ein lohnender Abstecher ist das Steiff Museum in Giengen an der Brenz, in dem die weltbekannten Stofftiere und ihre Erfinderin Margarete Steiff hautnah erlebbar werden. In der Charlottenhöhle, Herzstück der HöhlenErlebnisWelt Giengen-Hürben und längste begehbare Schauhöhle der Schwäbischen Alb, geht es auf eine spannende Reise zurück in die Steinzeit.
Direkt unter die Haut geht ein Besuch der Gedenkstätte für Georg Elser in Königsbronn, der 1939 mit einem Attentat auf Adolf Hitler scheiterte.
Tag 4: Von Giengen bis Ulm (46,6 km ↑ 45 hm ↓ 32 hm)
Den Geschichten von bedeutenden Persönlichkeiten in der Zeit des Nationalsozialismus können Radfahrer auch auf der dritten Etappe nachspüren. Die Geschwister Sophie und Hans Scholl verbrachten einen Teil ihres Lebens in der Zielstadt der Tagesstrecke: in Ulm. Auf dem Weg dorthin geht es weiter durch das Brenztal bis zum Donautal, in dem in den frühen Morgenstunden manchmal herrlicher, dichter Nebel liegt.
Langenau, direkt an der Donau gelegen, ist als „Stadt der Quellen, Mühlen und Störche“ eine der quellenreichsten Städte in Deutschland. Mühlen sind ein bedeutender Teil der Langenauer Geschichte. Auch heute sind sie noch Teil des Ortsbilds. Sicher werden auch Sie von den zahlreichen Störchen willkommen geheißen.
In Elchingen entdecken Sie die Klosterkirche und den Klostergarten Oberelchingen – ein perfekter Ort der Einkehr und Andacht.
Das Ende der Route ist nicht zu verfehlen, steht in Ulm doch mit 161,5 m der höchste Kirchturm der Welt. Es sollte noch genug Zeit bleiben, die Sehenswürdigkeiten rund um Albert Einstein zu besichtigen, der 1879 in Ulm geboren wurde. Über 40.000 Jahre alt ist der aus Mammutelfenbein geschnitzte Löwenmensch aus der Stadel-Höhle im Lonetal, der im Ulmer Museum bewundert werden kann. Nicht zu vergessen ein Bummel durch das romantische Fischer-und Gerberviertel. Das Museum der Brotkultur und die Kunsthalle Weishaupt sind weitere lohnenswerte Programmpunkte in Ulm.
Tag 5: Von Ulm bis Laichingen (46,5 km ↑ 369 hm ↓ 87 hm)
Magisch und legendär wird es auf der vierten Etappe: Von Ulm aus führt der Weg nach Blaubeuren zur tiefblauen Karstquelle Blautopfund seiner Sage um die Schöne Lau. Sagenhaft ist auch der Fund der Venus vom Hohle Fels. Sie ist rund 40.000 Jahre alt und die bisher älteste, von Menschen geschaffene Frauenfigur der Welt. Aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt, kann sie heute im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren besichtigt werden.
Blaubeuren ist ein anerkannter Erholungsort und die historische Altstadt gehört zu den besterhaltenen, mittelalterlichen Altstädten des Landes. Malerisch gelegen und voller schwäbischer Gemütlichkeit, bietet Blaubeuren seinen Gästen unerwartet viele Blickwinkel auf verschiedene Epochen der Erd- und Menschheitsgeschichte – manche noch immer voller Mythen und Geheimnisse.
Weiter geht die heutige Etappe durch das Achtal, wo Radfahrer einen Teil des UNESCO-Welt erbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb durchqueren. Abschließend verläuft der Weg durch das Tiefental zwischen Hangwäldern und Streuobst bis zum heutigen Etappenziel Laichingen.
Die Tiefenhöhle Laichingen ist die einzige begehbare Schachthöhle in Deutschland. Mit 86 m Tiefe und 1.348 m Gesamtlänge zählt sie zu den bedeutendsten Karstobjekten der Schwäbischen Alb.
Tag 6: Von Laichingen bis Bad Boll (42,9 km ↑ 369 hm ↓ 695 hm)
Wer seine Tour im Frühling macht, wird im Neidlinger Tal ein besonderes Naturwunder erleben: Tau- sende Kirschbäume stehen in voller Blüte. Doch auch zu jeder anderen Jahreszeit ist das Tal sehenswert. Ein Abstecher zum Neidlinger Wasserfall zeigt zwischen dicken Moospolstern eindrucksvoll, wie aus Wasser Tuffstein wird. Unterwegs in Holzmaden begegnen Fossilien-Sammler dem Urweltmuseum Hauff. 1936 von Bernhard Hauff Senior gegründet, finden sich noch heute unter der Leitung der dritten Generation beeindruckend kunstvolle und feine Funde und Präparate. Unter anderem die weltweit größte, präparierte Seelilienkolonie. Die fünfte Etappe des Württemberger Tälerradwegs endet nach 43 km im Heilbad Bad Boll.
Bad Boll als Schmelztiegel vieler geistiger Strömungen ist ein Ort mit einer ganz besonderen Geschichte: Hier treffen Sie auf große Namen und historische Bauwerke, wie beispielsweise die Evangelische Stiftskirche, die bis in die Stauferzeit zurückreichen. Besonders als Gesundheitsstandort ist Bad Boll dank der drei ortsgebundenen Heilmittel Thermalmineralwasser, Jurafango und das Schwefelwasser einzigartig. Diese drei „Säulen der Gesundheit“ sind Grundlage für die bewährten Therapien im Kurhaus. Im WALA Heilpflanzengarten entspannen Sie von der heutigen Etappe.
Tag 7: Von Bad Boll bis Schwäbisch Gmünd (34,6 km ↑ 142 hm ↓ 258 hm)
Idyllisch führt der Radweg auf der sechsten Etappe des Württemberger Tälerradwegs durch das weite Filstal bis nach Göppingen — dem Heimatbahnhof der Gebrüder Märklin. Hier halten Modelleisenbahn-Freunde an einer eintausend Quadratmeter großen Ausstellung mit Modellbahn auf zwei Ebenen und interaktiv erlebbarer Firmengeschichte. Doch Göppingen ist nicht nur Märklin-Stadt, sondern auch Hohenstaufenstadt. In der Staufer-Aussteilung wird die Zeit des ehemaligen, römischdeutschen Kaisers Barbarossa, der einst Herzog von Schwaben war, lebendig. Das letzte Tal auf dem Württembergischen Tälerradweg ist das Remstal, das mit Weinbergen und Streuobstwiesen besticht und durch die Remstal Gartenschau 2019 zahlreiche touristische Highlights und tolle Aussichtspunkte dazugewonnen hat.
Die Etappe endet nach 35 km in Schwäbisch Gmünd mit Blick auf die Dreikaiserberge.
Tag 8: Individuelle Abreise von Schwäbisch Gmünd
Den letzten Tag Ihrer 273 km langen Radreise auf dem Württemberger Tälerradweg lassen Sie gemütlich an der Rems ausklingen.
Lernen Sie die einmaligen Sehenswürdigkeiten aus über acht Jahrhunderten und das einzigartige Flair Schwäbisch Gmünds kennen! Wer sich bei einem Stadtrundgang auf die Spur kunsthistorischer Zeugnisse begibt, wird überrascht sein über die architektonischen Schätze der ältesten Stauferstadt: Eine faszinierende Altstadt mit prächtigen Patrizierhäusern, die sechs der heute noch erhaltenen Stadttürme, der begehbare Johannisturm, von dem man einen einzigartigen Ausblick genießen kann, ein imposanter Königsturm, einladende Plätze sowie zahlreiche Kloster- und Kirchenbauten wie z.B. das Heilig-Kreuz-Münster oder die Johanniskirche sind nur wenige der zahlreichen Highlights, welche die Besucher zu einer spannenden Entdeckungsreise einladen.
Wer es sich in einem der vielen Straßencafés gemütlich gemacht hat, kann leicht erkennen, weshalb der Gmünder Marktplatz zu den schönsten in Süddeutschland zählt. Die Erlebnisgärten der Remstal Gartenschau 2019 bringen das florale Leben in die Stadt und laden zum Entspannen ein.
Weitere Attraktionen bietet der Himmelsgarten wie den Aussichtsturm „Himmelsstürmer“, Dinosauriergarten, Wasserspielplatz und eine XXL-Waldkugelbahn.
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8-tägige Etappenreise auf dem Württemberger Tälerradweg
Reisezeitraum: 1. März bis 31. Oktober
Reiseleistungen
- 7 Übernachtungen mit Frühstück in fahrradfreundlichen Mittelklassehotels oder Gasthöfen
- Zimmer mit Bad oder Dusche/WC
- Radkarte & Reiseunterlagen
- GPX-Daten
Preise pro Person
Doppelzimmer: | ab 649 € |
Einzelzimmer: | ab 899 € |
Das Angebot gilt vorbehaltlich Verfügbarkeit. Buchbar ab Januar.