Biken in der Steiermark

Biken in der Steiermark © Achim Huf

Gewusst wie: Praktische Vorbereitung auf eine ADFC-Radreise

Erfahrene ADFC-Tourenleiter*innen geben Tipps - nicht nur für Neulinge.

In Sachen Radreisen ist der ADFC Baden-Württemberg ein alter Hase im Geschäft: Seit 25 Jahren veranstaltet der Fahrrad-Club Gruppenradreisen für seine Mitglieder und bildet die Reiseleitungen für die Touren selbst aus.

Eine häufige Frage ist die nach der Vorbereitung auf eine Radreise. Was muss ich alles mitnehmen? Wie bereite ich mich und mein Fahrrad auf die Reise vor? Die erfahrenen ADFC-Tourenleiter*innen wissen Bescheid und geben hilfreiche Tipps, damit die Tour auch reibungslos abläuft.

Welche Dinge gilt es zu beachten, wenn ich eine Radreise plane?

Generell ist es hilfreich ist es, wenn man im Vorfeld schon Informationen darüber hat, wie die Qualität der Routen ist. Wie sieht es mit der Routenführung vor Ort aus? Wie ist die Beschaffenheit der Wege und die Infrastruktur? Teilnehmende an ADFC-Gruppenradreisen erhalten die notwendigen Infos bereits vor der Reise.  

Tourenleiterin Sabine Adam empfiehlt für ihre Tour durch die südfranzösische Provence außerdem, sich vorab diese Fragen zu stellen:

  • Habe ich genügend Training bezüglich der kommenden Höhenmeter und Entfernungen?
  • Kann ich 5 bis 6 Stunden pro Tag im Sattel sitzen?
  • Für Touren mit dem Pedelec: Habe ich zwei Akkus oder wenn nicht, kann ich diese Tagesetappen mit nur einem Akku fahren? Denn oft ist Aufladen während der Fahrt nicht möglich.
  • Welches Gepäck brauche ich wirklich? Es sollte auf ein Minimum reduziert werden, denn jedes Kilo Gewicht erfordert Kraft und Ausdauer.
  • Ist mein Fahrrad technisch in Ordnung? Sind die Bremsen in Ordnung und läuft die Schaltung geschmeidig?
  • Sitzen die Satteltaschen ordentlich und fest? Habe ich ausreichend Trinkflaschen dabei und kann ich diese auch gut befestigen?

Tourenleiterin Cilli Ißler leitet in diesem Jahr unter anderem Radreisen nach Cesenatico und im Elsass. Auch sie setzt zunächst den einwandfreien technischen Zustand des Fahrrads voraus (Luftdruck, Reifenzustand, Kettenschmierung, Bremsen). Einstellungen wie die Sattelhöhe müssen passen und erprobt sein.
Ihr wichtiger Textil-Tipp: Auch wenn die Sonne scheint, ist es auf dem Fahrrad durch den Fahrtwind immer etwas kühler. Daher sollte man besser die „Zwiebelmethode“ anwenden: Warm einpacken, also am Oberkörper mehrere Schichten übereinander, derer man sich dann im Lauf der Tour entledigen kann. Um Arme und Beine flexibel „freilegen“ zu können, sind innen leicht aufgeraute Arm- und Beinlinge zu empfehlen. Um den Oberkörper vor dem Auskühlen zu schützen, ist eine spezielle Windjacke oder -weste hilfreich.

Roland Stich ist Tourguide bei den Radreisen „Cesenatico“ und „Bodensee-Königsee“. Auch er setzt die technische Prüfung des Fahrrads voraus: Bereifung und Bremsen sollten in gutem bis sehr gutem Zustand sein (kein abgefahrenes Profil, keine Risse in den Flanken des Mantels, keine abgefahrenen Bremsbeläge). Das Rad muss alle Anforderungen an die Verkehrssicherheit erfüllen (Beleuchtung, Reflektoren, Klingel, etc.).

Radreiseprofis wissen: Beim Packen ist weniger oft mehr. Je weniger Ballast man mit dem Rad transportiert, desto einfacher fällt es, im hügeligen oder bergigen Gelände zu fahren. Der erfahrende Reiseleiter Hans Schöppenthau empfiehlt fürs professionelle Packen die bewährte ADFC-Checkliste. Dort wird auch erklärt, wie das Gewicht auf dem Rad und in den Radtaschen am besten verteilt wird – Faustregel: etwa ein Drittel vorne und Zweidrittel hinten.

 

Bin ich fit genug für eine mehrtägige Radreise mit längeren Tagesetappen und eventuell vielen Höhenmetern?

Eine Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens ist nicht exakt möglich. Daher empfiehlt Hans Schöppenthau: Man sollte schon vor der Reise entsprechend lange Strecken gefahren sein. Nicht nur wegen der Kondition, sondern auch wegen des Sitzvermögens.

Roland Stich rät, dass niemand ohne entsprechendes Training zu einer Radreise aufbrechen sollte. Konkret bedeutet das, dass man mindestens das ein- bis zweifache der Gesamtstrecke in der laufenden Saison geradelt sein sollte. Dabei sollten die Maximaletappe mehrfach gefahren werden. Geht die Radreise in bergiges Gelände, gilt es auch entsprechend Höhenmeter und vergleichbare Anstiege zu treinieren. Findet die Radreise mit Gepäck am Rad statt, sollte ich auch das Fahren mit Gepäck üben, da das Fahrrad voll bepackt anders reagiert, als im Normalzustand.

Praxisnahe Tipps direkt von der Basis findet man auch beim Team von „The Road Behind

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