Lastenräder
Einst waren Lastenräder das Standard-Verkehrsmittel für den Warentransport in Städten. Neue Designs, Materialien und Technik machen den Güter- und Kindertransport auf ihnen einfacher als je zuvor. Eine gute Wahl für Familien und Unternehmen.
Lastenradtypen
Lastenräder eignen sich für den Transport von schweren oder voluminösen Lasten, die mit einem herkömmlichen Fahrrad kaum oder gar nicht zu transportieren sind. Es gibt mehrere verschiedene Bauweisen, die sich für unterschiedliche Zwecke eignen.
Wenn ein solches Rad auf dem Wunschzettel steht, sollte man vorher also gut überlegen, wozu es vor allem geeignet sein soll. Für viele Modelle gibt es passendes Zubehör, wie Transportboxen, unterschiedlich gestaltete Ladeflächen, Kindersitze und mehr. Der vorwiegende Transportzweck entscheidet darüber, für welche Option man sich entscheidet.
Unterschieden werden zunächst einspurige und zweispurige Lastenräder. Einspurige Modelle haben wie gewöhnliche Fahrräder zwei Räder, aber der Rahmen weist eine Ladefläche auf. Zweispurige Lastenräder sind meist dreirädrig. Sie haben eine große Transportkiste auf zwei Rädern vor dem Lenker oder hinter dem Sattel.
Einspurige Lastenräder
Lastenräder mit zwei Laufrädern haben ähnliche Fahreigenschaften wie herkömmliche Fahrräder und sind meist ebenso schmal. Mit ihnen kommt man zügig voran, kann auch Engstellen passieren und Kurven wie gewohnt bewältigen. Die Nachteile sind ein weniger sicherer Stand, bei hoher Beladung eine geringere Fahrstabilität bei geringen Geschwindigkeiten sowie schmalere, meist nur lenkerbreite Ladeflächen. Das kann bedeuten, dass in die Transportbox nur ein Kindersitz passt. Ausladendes Transportgut kann die Fahrstabilität negativ beeinflussen.
Einspurige Lastenräder gibt es in unterschiedlichen Formen: Der Tieflader, oft auch Long John genannt, besitzt eine tiefliegende Ladefläche zwischen Lenksäule und Vorderrad. Der tiefe Schwerpunkt erlaubt hohe Zuladungen bis etwa 100 Kilogramm, die Länge macht es aber weniger wendig.
Langer Hinterbau oder großer Korb
Backpacker haben einen verlängerten Hinterbau, auf dem man zum Beispiel zwei Kindersitze hintereinander transportieren kann, aber auch übergroße Radtaschen oder lange Gegenstände wie Surfbretter.
Ein Klassiker ist das Bäckerfahrrad. Es hat vorne einen großen Korb über einem meist verkleinerten Vorderrad, hinten üblicherweise einen herkömmlichen Gepäckträger. Durch den höheren Schwerpunkt darf die Ladung aber nicht zu schwer sein, da sich das Rad sonst nicht mehr sicher steuern lässt.
Zweispurige Lastenräder
Lastenräder mit drei Rädern haben den Vorteil, sehr stabil zu stehen und zu fahren. Auch große Lasten bringen sie nicht zum Kippen. Das Beladen ist sehr komfortabel: Große, breite Transportboxen bieten genug Platz für zwei Kindersitze nebeneinander, je nach Zubehör passen auch mehr Kinder hinein. Daher sind sie gerade bei Familien sehr beliebt. Ein Klassiker ist das Christiania mit einer Transportbox vor dem Lenker.
Kurvenverhalten und Geschwindigkeit
Der Nachteil dieser Lastenräder ist das Fahrverhalten in Kurven. Aufgrund der beiden Vorderräder ist es nicht möglich, sich in die Kurve zu legen. So müssen Kurven sehr gemächlich gefahren werden, um beim Einlenken nicht umzukippen. Das begrenzt auch die Fahrgeschwindigkeit insgesamt, denn schnelles Ausweichen ist problematisch.
Daher eignen sich Dreiräder eher für Distanzen im Nahbereich. Vor allem im gewerblichen Bereich kommen Lastendreiräder mit Transportboxen hinter dem Sattel zum Einsatz. Sie sind oft größer und können so mehr Ladung aufnehmen.
Lastenräder mit Elektromotor
Gerade bei Lastenrädern ist die Unterstützung durch einen Elektromotor sinnvoll: Schwere Lasten lassen sich mit Motor leichter in Bewegung setzen oder bergauf fahren. So können auch weniger kräftige Menschen das Lastenrad nutzen. Für Vielfahrende sind sie eine Alternative zum Auto.
Technisch sind Lasten-Pedelecs ähnlich ausgestattet wie herkömmliche Elektroräder, es gelten auch dieselben Vorschriften. Das höhere Gewicht des Lastenrades und die Zuladung erhöhen natürlich den Energieverbrauch. Für die Picknick-Tour am Wochenende oder für Vielfahrer kann deshalb ein Zusatz-Akku sinnvoll sein.