Fahrrad-Service-Säulen – Erfahrungen im ADFC
Im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Göppingen konnte der ADFC vielversprechende Erfahrungen mit Fahrrad-Service-Säulen sammeln, die hoffentlich das Interesse vieler Kommunen und Landkreise weckt. Eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen:
Förderung, Kosten und Hersteller
Die Initiative RadKULTUR fördert Fahrrad-Service-Stationen bzw. einen RadService-Punkt. Kommunen, Unternehmen und Institutionen wird eine anteilige Kostenübernahme je Fahrrad-Service-Station von bis zu 1000 € (max. 80 Prozent der Gesamtkosten) gewährt.
Auf dem Markt der Fahrrad-Service-Säulen gibt es mehrere konkurrierende Hersteller. Alle haben unterschiedliche Modelle und Ausstattungsvarianten im Programm. Diese reichen von 500 € bis hin zu 3.000 €. Hersteller sind u.a. Bike Tec, iBombo, RASTI, SKS und Veyhl.
Betreuung und Instandhaltung
Der ADFC Rems-Murr hat 2020 mit der Unterstützung des Landratsamtes und der beteiligten Kommunen ein flächendeckendes Netzwerk an Fahrrad-Service-Säulen installiert. Im Bericht von Jürgen Ehrmann (ADFC Rems-Murr) erfährt man alles über die Erfahrungen und Erfolgsfaktoren zur Betreuung und Instandhaltung von Fahrrad-Service-Säulen.
Qualitätsmerkmale und Pflege
Da die meisten Fahrrad-Service-Säulen frei zugänglich und damit auch der Witterung ausgesetzt sind, ist eine hohe Qualität erforderlich. Die Wahl sollte auf ein verzinktes und pulverbeschichtetes Modell fallen. Ausführungen aus Edelstahl sind eine gute, aber auch teure Alternative.
Beachtung sollte der Luftpumpe geschenkt werden. Hier muss gelegentlich der Ventilkopf getauscht werden (je nach Intensität der Benutzung alle ein bis zwei Jahre). Die Luftpumpe leidet unter Regenwasser, das mit der Zeit in die Dichtungen eindringt. Unterhalb der Pumpengriffe können Simmerringe installiert werden, um dem Einlaufen von Wasser entgegenzuwirken. Ein regengeschützter Standort beugt vor. Die Pumpe muss auch unbedingt regelmäßig geschmierrt werden.
Mindestausstattung
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen gibt der ADFC folgende Hinweise zur Mindestausstattung:
- Luftpumpe samt Pumpenkopf für alle gängigen Ventile, idealerweise mit Manometer. Die Luftpumpe ist das „Herzstück“ der Fahrrad-Service-Station.
- Werkzeug, gegen Diebstahl gesichert. Schraubendreher-Satz, Torx-Schlüsselsatz, Sechskant-Schlüsselsatz, Doppelmaulschlüssel (8*10 mm, 13*15 mm), Einmaulschlüssel verstellbar, Reifenheber, Zange.
An der Fahrrad-Service-Station sollten zudem nutzerrelevante Information angebracht werden. Eine Servicenummer bei Defekten, eine kleine Fahrrad-Reparatur-Anleitungen (QR-Code) und Angaben zu eventuellen Sponsoren/Partnern erhöhen die Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz.
Standorte und Montagehinweise
Gut geeignete Standorte sind vielbefahrenen Strecken. Beispielsweise ADFC-Qualitätsradrouten, frequentierte Pendlerrouten und Ziele des Alltags wie Bahnhöfe, Supermärkte und öffentliche Einrichtungen. Wenn möglich, ist eine Überdachung anzustreben.
Ist ein geeigneter Standort gefunden, dann ist die Montage einer Fahrrad-Service-Säule unkompliziert. Die Station wird mit Bodenankern befestigt. Die Installation kann z.B. auf Asphalt, Steinplatten oder einem Betonfundament erfolgen.
Vandalismus
Gegen Vandalismus helfen Standorte an frequentierten Wegen. Abgelegene Standorte wie Unterführungen in Bahnhofsnähe sind häufiger von Vandalismus betroffen. Kommt es dennoch zu Vandalismus, wird von beschädigten Pumpen bis zu gestohlenem Werkzeug berichtet. Die Pumpengriff- und Aufhänge-Gummis können geklebt werden, um Missbrauch vorzubeugen. Die Werkzeuge sind diebstahlsicher an Stahlseilen befestigt. Insgesamt hält sich der Vandalismus in Grenzen. So wurde an ca. 20 Prozent der Säulen über die Jahre betrachtet Vandalismus beobachtet.
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