Mit dem ADFC-Mapathon zu einem besseren Radnetz
Lücken im Radnetz vor der Haustür? Stadtverwaltungen tun nichts für ein vernünftiges Radwegenetz? Selbst aktiv werden können Radfahrer*innen beim großen ADFC-Mapathon.
Im Oktober 2020 hat der ADFC das Mapathon-Projekt ins Leben gerufen. Seitdem haben sich über 25 Gruppen in ganz Deutschland auf den Weg gemacht, ihr Wunsch-Radnetz zu entwickeln. In Baden-Württemberg beteiligen sich unter anderem Offenburg, Stuttgart und Esslingen.
Das Wort „Mapathon“ leitet sich von den Begriffen „Hackathon“ und „Maps“ (deutsch: Landkarte) ab. Bei einem Mapathon kommen fahrradinteressierte Menschen aus einer Stadt oder Kommune zusammen, um ein Radverkehrsnetz zu erarbeiten und auf dem Stadtplan grafisch darzustellen. Dabei kann jede*r mitmachen (also nicht nur ADFC-Mitglieder) und Ideen für ein Wunschradnetz vor Ort einbringen.
Hintergrund des Projekts ist die Tatsache, dass die Radinfrastruktur in Deutschland quasi ein Stückwerk ist – meist gibt es keine oder nur veraltete Planungen für ein durchgängiges Netz. Da es aus dem Klimapaket der Bundesregierung aktuell mehr Finanzmittel denn je für den Radverkehr gibt, brauchen träge oder personell unterbesetzte Stadtverwaltungen bürgerschaftliche Unterstützung.
Beim Mapathon werden Alltags- und Expertenwissen von Radfahrenden für eine gute Netzplanung zusammengeführt. Denn wer weiß besser als aktiv Radfahrende, wie Radnetze in Städten und auch auf dem Land aussehen müssten. Für das ADFC-Projekt gibt es einen kostenlosen Leitfaden (www.adfc.de/mapathon). Auf der Basis vorhandener Karten, Pläne, Verkehrszählungen, Verkehrsentwicklungs- und Luftreinhalteplänen soll ein zusammenhängendes Radwegenetz entstehen. Das ist mit entsprechender Anleitung und einfacher Digitaltechnik (z.B. Open Street Maps) gar nicht kompliziert.
Wer also Ideen und Verbesserungsvorschläge für das Radnetz vor seiner Haustüre hat, kann gerne die lokale ADFC-Verband kontaktieren und fragen sie, ob es bereits eine Arbeitsgruppe Mapathon gibt oder anregen, eine zu gründen. So kann man sich auch in Pandemiezeiten für einen besseren Radverkehr einsetzen. Die ADFC-Bundesgeschäftsstelle koordiniert die zentrale Steuerung des Projektes und stellt eine Austauschplattform bereit.
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