Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e. V.

Mit dem E-Mountainbike unterwegs

E-Mountainbikes sorgen für neue Erfahrungen im Gelände. © Haibike | pd-f

Mountainbike-Pedelecs

Nachdem Pedelecs aus dem Trekking- und Alltagsbereich kaum noch wegzudenken sind, steigen auch die Verkaufszahlen von Mountainbikes mit Elektromotoren deutlich. Entsprechend groß ist das Angebot.

Nachdem Pedelecs aus dem Trekking- und Alltagsbereich kaum noch wegzudenken sind, steigen auch die Verkaufszahlen von Mountainbikes mit Elektromotoren deutlich. Entsprechend groß ist das Angebot.

Mountainbikes mit Elektromotorunterstützung sind heiß umstritten. Zwischen strikter Ablehnung und totaler Begeisterung scheint es nicht viele Positionen zu geben. Fast alle namhaften Produzenten haben jedoch E-MTB-Modelle im Programm.

Im Gelände gibt es viele Spezialdisziplinen, zum Beispiel Cross Country, Downhill und All-Mountain. Die gibt es alle auch mit einem E vorne dran. Die großen Motorenhersteller haben spezielle MTB-Versionen ihrer Antriebe mit mehr Drehmoment entwickelt, Schaltungshersteller Sram bietet eine spezielle E-MTB-Schaltgruppe an.

Motoren

Bei den sportlichen E-Mountainbikes dominieren die Mittelmotoren. Die zentrale Gewichtsverteilung macht die Räder wendiger. Die MTB-Motoren unterscheiden sich vor allem durch ihr höheres Drehmoment von den Standardversionen.

Im Gelände kommt es häufiger zu Situationen, in denen man nur mit viel Kraft weiterkommt – zum Beispiel, wenn an einem Steilstück eine dicke Wurzel im Weg ist, oder wenn man in tiefem Untergrund stecken bleibt. Das hohe Drehmoment sorgt dann dafür, dass es weitergeht.

Solange es nicht stark bergauf geht, kommt man bereits mit der niedrigsten Unterstützungsstufe gut vorwärts. Es ist sinnvoll, diese Stufe grundsätzlich für Geländetouren zu nutzen und nur an steileren Anstiegen mehr Unterstützung zuzuschalten. Wer häufig mit mehr Motorkraft unterwegs ist, saugt den Akku schnell leer.

Fahrverhalten

Ein E-MTB weist beim Fahrverhalten einige Unterschiede zum herkömmlichen Mountainbike auf. Klar, dort, wo man kräftig in die Pedale treten muss, kommt man mit Motor viel leichter und zügiger voran. Aber es gibt noch mehr Unterschiede.

Das zusätzliche Gewicht durch den Motor macht sich immer dann bemerkbar, wenn der Motor aus dem Spiel ist. Auf kurvigen Abfahrten erfordert das Umfahren von Hindernissen wesentlich mehr Einsatz.

Sind auf schnelleren Passagen die 25 Kilometer pro Stunde erreicht, wird das Gewicht sehr schnell spürbar und das Treten zäh. Da, wo man schneller als 25 km/h fahren könnte, wird es sehr anstrengend. Und da, wo man mit hohen Geschwindigkeiten bergab sausen kann, ist das auch ohne Motor möglich.

Mehr Treten und Akku schonen

Eine neue Erfahrung ist aber das Fahren auf Kursen mit viel Auf und Ab. Dank des Motors kann man sich – ohne nach Luft zu schnappen und ohne brennende Beine – voll und ganz auf die Strecke konzentrieren. Lange und steile Anstiege werden flacher. Und auch mit Motor kann man so fahren, dass man am Ende körperlich alles gegeben hat.

Denn: Je mehr man selbst in die Pedale tritt, desto länger hält der Akku. Fahrverhalten, Untergrund, Ausstattung und Fahrergewicht haben aber einen zu großen Einfluss auf den Energieverbrauch, um genaue Reichweiten nennen zu können.

Reifen

Den MTB-Markt beherrschen die Plus-Reifen. Sie bilden den Kompromiss aus der herkömmlichen Reifenbreite (etwa 2,1 bis 2,4 Zoll) und den Fatbikes (etwa 4 bis 4,8 Zoll). Mit 2,8 oder 3 Zoll Breite (70 bis 75 Millimeter Breite) können sie mit sehr wenig Luftdruck gefahren werden, sind aber nicht ganz so schwerfällig wie Fatbike-Reifen.

Traktion und Komfort sind extrem hoch, aber durch ihr Gewicht sind die Plus-Laufräder sehr zäh zu beschleunigen. Das spielt dank des Motors bei den E-MTB nur eine geringere Rolle. Den richtigen Luftdruck zu finden, ist jedoch wichtig: Ist er zu gering, neigen die Reifen in Kurven auf hartem Untergrund zum Wegknicken. Ist er zu hoch, leidet der Fahrkomfort.

Nachteile haben die Plus-Reifen, wenn es um genaues Steuern geht. Die Lenkung wird etwas schwammig und so triff man die Ideallinie nicht immer genau. Dank ihres großen Volumens und ihrer Haftung verzeihen Plus-Reifen Fahrfehler aber großzügiger als schmalere Reifen.

Schaltung, Bremsen und Zubehör

Geschaltet wird mit Kettenschaltungen. Vorne kommt nur das Motorritzel zum Einsatz. Hinten werden in der Regel 10- bis 12-fach-Kassetten verbaut, die teilweise recht große Gangsprünge aufweisen. Ohne Motor hätte man Probleme, die richtige Trittfrequenz zu finden, mit Motor dagegen ist das kein Problem.

Im Zaum gehalten werden die Räder von leistungsstarken hydraulischen Scheibenbremsen, zum Teil mit großen Bremsscheiben mit über 200 Millimeter Durchmesser.

Ärgerlich kann es sein, dass das Rahmendreieck an vielen Modellen nicht genug Platz bietet, um einen oder gar zwei Flaschenhalter zu montieren. Wer mit Trinkrucksack unterwegs ist, braucht das nicht. Ansonsten gibt es im Handel Sets, die Flaschenhalter mit Spannbändern befestigen können.

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