Best Practice: Chargercube © Chargercube / Linuz

E-Bike-Ladestationen im öffentlichen Raum

Immer mehr Menschen sind mit Pedelecs oder E-Bikes unterwegs - im Alltag, aber auch auf Radtouren und im Radurlaub. Vor allem bei längeren Strecken ist man darauf angewiesen, den Akku auch unterwegs aufladen zu können.

Das Aufladen von Pedelec-Akkus sollte nicht nur an touristischen Beherbergungsbetrieben, Campingplätzen, Tourist-Informationen, Ausflugszielen und Gastronomiebetrieben möglich sein, sondern auch unterwegs - z.B. an stark frequentierten Freizeitrouten oder an zentralen Stellen in Städten. Insbesondere im innerstädtischen öffentlichen Raum (am Rathaus oder Marktplatz) ist das Laden von Fahrrad-Akkus aber oft schwierig.

Im gewerblichen Bereich (Firmen, Gastronomie, Beherbergungsbetriebe) sind Wandboxen und Ladesäulen mittlerweile Standard, im öffentlichen Raum und an radtouristischen Hotspots (z.B. am Bodensee) gibt es bisher vor allem Schließfachanlagen mit Stromanschluss. Hier benötigen Radfahrende allerdings ein eigenes Heimladegerät und müssen ggf. den Akku ausbauen. Bei großer Hitze, Nässe oder Frost besteht zudem die Gefahr, dass der Akku bei langen Ladezeiten beschädigt wird.

Da das eigene Heimladegerät in der Regel nur für die Verwendung in Innenräumen zugelassen ist und bei Regen auf keinen Fall nass werden darf, sind viele der heute im Außenbereich angebotenen Ladepunkte ohne ausreichende Überdachung nur eingeschränkt nutzbar.

Abschließbare Boxen mit Steckdose haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Fahrradutensilien wie Helm und Tasche bieten. Für den Zugang zum Schließfach gibt es auf dem Markt verschiedene Möglichkeiten: Zylinder- oder Münzpfandschloss, RFID-Kartenleser, PIN-Eingabe oder Mobiltelefon.

Diverse Anbieter haben unterschiedliche Modelle von Ladestationen im Programm:

 

Ladestationen 2.0

Inzwischen sind aber auch moderne und deutlich komfortablere Schnellladestationen im Einsatz. Sie sind Teil einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur in Baden-Württemberg. Bei den Chargercube-Ladestationen des Anbieters Linuz GmbH handelt es sich beispielsweise um solarbetriebene Stromtankstellen für Pedelecs und E-Bikes. Mit modularer und mobiler Rahmenstruktur bietet sie überdachten Platz für bis zu zehn Fahrradstellplätze und zehn Schnelladepunkte. Die Stromversorgung erfolgt über ein Solarpanel auf dem Dach.

Adapter vor Ort sorgen für eine einfache und schnelle Handhabung und machen ein eigenes Ladegerät überflüssig. ADFC-zertifizierte Abstellbügel sorgen dafür, dass die Räder auch während des Ladevorgangs sicher angeschlossen werden können. Witterungsgeschützt stehen die Räder in dem einer Bushaltestelle ähnelnden Kubus, Beleuchtung sorgt auch bei Dunkelheit für Übersicht und ein gutes Gefühl. Zusätzlich gibt es optional Schließfächer für Fahrradhelme und kleines Gepäck.

Der Ladevorgang dauert mit etwa zwei Stunden nur halb so lange wie an einer herkömmlichen Ladestation und ist kostenlos. Die Solaranlagen verfügen zudem über einen Batteriespeicher und stellen damit das Laden sicher, auch wenn z.B. abends keine Solarenergie zur Verfügung steht.

In Baden-Württemberg hat das mittelständische Unternehmen aus dem schwäbischen Wannweil in den vergangenen fünf Jahren im Auftrag von Kommunen und Institutionen 55 komfortable Ladestationen errichtet (Stand November 2023), die nun im Besitz der jeweiligen Kommunen sind - weitere sind bundes- und europaweit in Planung bzw. bereits umgesetzt.

Die Ladesäulen sind hier auf einer interaktiven Karte zu finden und befinden sich entlang touristischer Routen vor allem im Bereich der Schwäbischen Alb, aber auch zentral in Städten (Horb, Münsingen) sowie an der Messe Stuttgart.

 

Finanzielle Förderung

Ein erstes speziell auf die Chargercubes ausgerichtetes Förderprogramm lief Ende 2023 aus. Anträge für die Förderung von Chargercubes konnten über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) eingereicht werden.

Je nach Bundesland und Landkreis stehen zudem unterschiedliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung, über die z.B. das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz informiert.

Im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz durch Radverkehr“ soll im gesamten südwestdeutschen Raum mithilfe zahlreicher Partner ein Netzwerk von Ladestationen entstehen – vom Allgäu über den Bodensee bis in den Schwarzwald.

Kommunen können je nach Konfiguration der Chargercubes mit einem Preis von rund 50.000 Euro netto rechnen. Verschiedene Förderprogramme übernehmen zwischen 40 und 80 Prozent der Kosten.

Wo findet man die nächste Ladestation?

Alle E-Bike-Ladestationen – öffentliche und gewerbliche - in Deutschland, Österreich und der Schweiz lassen sich per App finden, was die Planung längerer Touren wesentlich erleichtert.

Auch bei Routenplaner-Apps wie komoot findet man Ladestationen fürs E-Bike.

Chargercube-Ladestationen sind hier auffindbar.

Positive Ansätze mit Standorten von Ladestationen im öffentlichen Raum gibt es auch bei vom ADFC zertifizierten Qualitätsradrouten: So kann man sich beispielsweise entlang des Neckartal-Radwegs alle öffentlichen Ladestationen anzeigen lassen.

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https://bw.adfc.de/artikel/e-bike-ladestationen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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