Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e. V.

Wissenschaftliche Impulse zur Radverkehrssicherheit

Den ersten Programmteil der ADFC-Fachveranstaltung „Wie mit mehr Radverkehrssicherheit die Verkehrswende gelingt“ bildeten am 19.Oktober 2022 drei Fachimpulse zur Radverkehrssicherheit.

An der Abendveranstaltung nahmen über 40 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden teil. Drei ganz unterschiedliche Aspekte der Radverkehrssicherheit wurden thematisiert und diskutiert. Alle drei Referent*innen zeigten auf, wie mit mehr objektiver und subjektiver Sicherheit weitere Potenziale beim Radverkehr ausgeschöpft werden können.

„Steigerung der Sicherheit im Radverkehr – Trends und Herausforderungen“, Dr. Ingo Koßmann

Dr. Ingo Koßmann, Abteilungsleiter der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), ging auf die Herausforderungen durch steigende Radverkehrszahlen auf die Verkehrssicherheit ein:

  • Ziel muss es sein, die Unfallentwicklung von der Verkehrsentwicklung im Radverkehr zu entkoppeln.
  • Die Nutzung der Radverkehrsinfrastruktur hängt insbesondere von der subjektiven Sicherheitsbewertung durch die (potenziellen) Nutzenden ab.
  • Sicherer Radverkehr setzt eine auf Augenhöhe mit dem Kfz-Verkehr gestaltete Infrastruktur voraus.

„Einfluss der Radinfrastruktur auf die Überholabstände Kfz-Rad“, Prof. Jochen Eckart

Professor Jochen Eckart forscht an der Hochschule Karlsruhe mit Hilfe von OpenBikeSensoren zu Überholabständen und evaluiert im Rahmen des Projekts gÜ Rad den Einfluss unterschiedlicher Radinfrastruktur und Maßnahmen auf Überholabstände.

  • Überholende Kfz sind der häufigste Auslöser von Stress beim Radfahren.
  • An Hauptverkehrsstraßen und Problemstellen wird der vorgeschriebene Überholabstand meist nicht eingehalten.
  • Die Breite der Radinfrastruktur wirkt sich positiv auf Überholabstände aus.

„Forderungen für den Verkehrssicherheitspakt, Falschparken in Kommunen“, Dr. Gudrun Zühlke

Dr. Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende ADFC Baden-Württemberg, stellte sechs Forderungen des ADFC für einen sicheren Radverkehr vor. Diese Forderungen müssen müssen von der Landespolitik im Verkehrssicherheitspakt verankert werden. Im Anschluss wurden Ergebnisse einer im September durchgeführten Erhebung zum Falschparken präsentiert.

  • Sechs Forderungen für sicheren Radverkehr
  • Drei Viertel der Kommunen geben an, dass Falschparken ein Problem ist.
  • Ein Viertel der Kommunen hat ein Konzept zum ruhenden Verkehr.
  • Die Hälfte der Kommunen kennt der Erlass zum Falschparken, ein Viertel wendet diesen auch an.

Alle Vorträge können im blauen Infokasten als Präsentation heruntergeladen werden.

alle Themen anzeigen

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende!

Seit über 30 Jahren macht sich der ADFC Baden-Württemberg stark für:

  • sichere Radwege für alle
  • mehr Wertschätzung des Radfahrens in Kommunen, Betrieben und Schulen
  • mehr und bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
  • den Ausbau des Fahrradtourismus
  • und für alles, was den Radverkehr in Deutschland voranbringt.

Dabei haben wir schon viel erreicht. Aber es gibt immer noch viel zu tun, um Baden-Württemberg zu einem fahrradfreundlichen Bundesland zu machen.

Was wir dafür brauchen: Ihre Spende! Ob 10, 20 oder 50 Euro – jeder Beitrag hilft uns.

Zum Online-Spendenformular

Verwandte Themen

Wie kontrolliert die Polizei den Überholabstand von Radfahrenden?

Die novellierte Straßenverkehrsordnung schreibt innerorts einen Abstand von mindestens 1,50 Meter beim Überholen von…

-

Eine Erfolgsgeschichte in Baden-Württemberg: Fahrrad-Service-Säulen

Der ADFC arbeitet an einem flächendeckenden Netz mit Radservice-Stationen in den Landkreisen Göppingen und Rems-Murr.

Simulierter Verkehrsunfall im Kreuzungsbereich des ADFC in Kehl. Fahrrad liegt auf der Fahrbahn.

Forderung 2: Untersuchung aller Fahrradunfälle

Warum passieren Fahrradunfälle? Wir wissen es nicht! Daher müssen Unfallursachen konsequent und flächendeckend…

Radverkehrsförderung in Städten und Kommunen

Kommunen sind die zentralen Akteure der Verkehrswende, da sie Infrastruktur umsetzen und pflegen. Für den ADFC…

Im Interview: Natenoms Einsatz für einen sicheren Überholabstand

Als "Natenom" setzt sich Andreas Mandalka seit Jahren für sicheres Überholen von Radfahrenden ein und hat es zu…

Das Rad als Rückgrat der Verkehrswende

Die Zahlen und Argumente sprechen für sich: Ohne Fahrrad gibt es keine Verkehrswende! Wir haben einige davon…

Forderung 4: Sicherer Radverkehr braucht ein durchgehendes Radnetz

In den kommenden Jahren heißt es, die Radinfrastruktur zu einem durchgehenden Radnetz zu entwicklen. Breite Wege,…

Hochwasser in Baden-Württemberg: Radwege teilweise überflutet

In den vergangenen Tagen hat es in vielen Teilen Baden-Württembergs stark geregnet. Die Folge sind Hochwasser und…

RadNETZ Baden-Württemberg

Das RadNETZ Baden-Württemberg ist ein überregionales Hauptradroutennetz. Es verbindet für Radfahrende nicht nur die…

https://bw.adfc.de/artikel/wissenschaftliche-impulse

Bleiben Sie in Kontakt