Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg e. V.

Nachruf Andreas Mandalka (Natenom)

Am 30. Januar wurde der Pforzheimer Fahrrad-Aktivist Andreas Mandalka im Straßenverkehr durch einen Autofahrer getötet. In den Sozialen Medien war er unter dem Namen Natenom als engagierter Kämpfer für die Rechte von Radfahrenden unterwegs.

Die Fahrradwelt steht still!

Andreas Mandalka – vielen Radfahrenden besser bekannt als „Natenom“ – wurde bei einem Verkehrsunfall von einem Autofahrer getötet. Der Unfall ereignete sich am Dienstagabend, 30. Januar, auf der L 574 südlich von Pforzheim von Neuhausen Richtung Schellbronn.

Andreas setzte sich seit vielen Jahren für sicheres Radfahren ein. Er filmte die unzähligen viel zu engen Überholmanöver durch Autofahrende und ging damit regelmäßig zur Polizei. In seinem Blog berichtet er von seinen Erlebnissen und brenzligen Situationen auf dem Rad und machte so die Missstände deutlich. Er nahm uns alle mit auf seine Fahrten, die uns oft an eigene Erlebnisse erinnerten und die uns jedes Mal schockierten. Durch seinen Einsatz für die Belange von Radfahrenden wurde Andreas bundesweit bekannt. 

Die Straße, auf der Andreas getötet wurde, war seine Hausstrecke – ausgerechnet die Strecke, auf der er seit vielen Jahren für einen sicheren Radweg kämpfte. Und mangels Wegealternativen wenigstens einen sicheren Raum mit ausreichend Überholabstand und Tempolimits zum Radfahren auf der Landstraße einforderte. Andreas forderte von den Akteuren der Verkehrspolitik, dass alle Radfahrenden sicher an ihr Ziel kommen können und war dabei permanenten Gefahren ausgesetzt.

Seit Jahren sterben in Baden-Württemberg in jedem Jahr deutlich mehr als 50 Radfahrende. Nur selten haben sie für uns ein Gesicht und einen Namen wie bei Andreas. Umso mehr sind wir verpflichtet, uns vor allem dort, wo Radwege fehlen, vehement für deren Bau und bis dahin durch lokale Verbesserungen und vor allem ein anderes Verkehrsklima für ein sicheres Miteinander auf der Fahrbahn einzusetzen. Daher werden wir Andreas‘ Andenken ehren und uns trotz aller Trauer weiter einsetzen: 

  • für die Durchsetzung geltenden Rechts, damit das sichere Überholen von Radfahrenden konsequent durch die Polizei kontrolliert und Verstöße geahndet werden;

  • für eine Verbesserung des Rechtsrahmens;

  • für den Ausbau und Lückenschlüsse im Radnetz;

  • für Geschwindigkeitsreduktion auf Landes- und Bundesstraßen, wo es keinen sicheren, nutzbaren Radweg gibt;

  • für die vollständige Analyse von Unfallursachen;

  • für die konsequente und systematische Beseitigung von Gefahrenstellen;

  • für mehr Sichtbarkeit von Radfahrenden im Straßenverkehr, z. B. durch Piktogrammketten.

Wir trauern um Andreas. Er stand als engagierter Mitstreiter an unserer Seite. Er wird nicht nur wegen seiner Tatkraft für die Belange aller Radfahrenden fehlen, sondern auch als Mensch innerhalb und außerhalb unseres Verbandes. Lieber Andreas, nun stehen wir an deiner Seite. Damit du in Frieden ruhen kannst, gehen wir den Weg zur Vision Zero weiter.

Seinen Angehörigen gilt unser tiefstes Mitgefühl.

Der Landesvorstand und die Geschäftsstelle des ADFC Landesverband Baden-Württemberg

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin als E-Paper
  • Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

 

Zum Beitrittsformular

Verwandte Themen

Demonstration für mehr mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende in Stuttgart Feuerbach, Tempo 30 Schild, Radfahrende

Forderung 3: Weniger Tempo für mehr Sicherheit

Ein zu hohes Tempo ist Unfallursache Nr. 1 in Deutschland. Meint es die Landesregierung mit dem Ziel der Vision Zero…

Forderung 4: Sicherer Radverkehr braucht ein durchgehendes Radnetz

In den kommenden Jahren heißt es, die Radinfrastruktur zu einem durchgehenden Radnetz zu entwicklen. Breite Wege,…

ChargerCube Messe Stuttgart

Gutes Beispiel: ChargerCubes an der Messe Stuttgart

Die ChargerCubes an Messe Stuttgart sind die Luxus-Variante zum Laden des Fahrrad-Akkus.

Fahrradstraße Nordstadt Eislingen

Gutes Beispiel: Fahrradstraße Eislingen Nordstadt

Dank der neuen Fahrradstraße kommen insbesondere viele Schüler*innen sicher zur Schule.

Unterführung Bahnhof Renningen

Gutes Beispiel: Unterführung für Radfahrende in Renningen

Die Unterführung am Renninger Bahnhof bietet eine gute Verbindung zwischen Industriegebiet und Renninger Innenstadt.

Ich wähle die RADvolution – für sicheres Radfahren für alle!

Am 9. Juni ist Kommunalwahl: Alle Baden-Württemberger*innen wählen an diesem Tag ihre Gemeinde- und Ortschaftsräte,…

Mobilitätswende für Baden-Württemberg

Mobil machen fürs Klima: Der ADFC unterstützt die Allianz Mobilitätswende für Baden-Württemberg.

Radstation am Tübinger Hauptbahnhof

Gutes Beispiel: Radstation Tübingen

Am Tübinger Hauptbahnhof wurde Platz zum sicheren Abstellen von zahlreichen Fahrrädern geschaffen.

Fahrradfreundlicher Arbeitgeber

Fahrradfreundliche Arbeitgeber in Baden-Württemberg

Die Initiative von EU und ADFC will Menschen den Arbeitsweg mit dem Fahrrad erleichtern, indem Firmen fahrradfreundlich…

https://bw.adfc.de/artikel/nachruf-natenom

Bleiben Sie in Kontakt